Fünf Österreicher auf Longlist für den Deutschen Buchpreis
Auch im Vorjahr kamen fünf Titel aus Österreich auf die Longlist. Diesmal schafften es Franzobels Roman "Die Eroberung Amerikas", Norbert Gstreins "Der zweite Jakob", "Vati" von Monika Helfer, die zur Gedächtnis-Expedition werdende Vater-Sohn-Wanderung "Zu den Elefanten" des in Wien lebenden Historikers Peter Karoshi und "Mein Lieblingstier heißt Winter", der erste Roman von Bachmann-Preisträger Ferdinand Schmalz. Überraschenderweise keine Berücksichtigung fanden dagegen etwa die neuen Romane von Eva Menasse ("Dunkelblum") und Michael Köhlmeier ("Matou").
Zu den weiteren Nominierten zählen prominente Autorinnen und Autoren wie Christian Kracht ("Eurotrash"), Felicitas Hoppe ("Die Nibelungen") oder Heinz Strunk ("Es ist immer so schön mit dir"). Nominiert sind aber etwa auch der Roman "Vater und ich", in dem die in Berlin lebende Journalistin und Autorin Dilek Güngör die Annäherung einer Tochter an ihren Vater, der als Gastarbeiter in den 70er-Jahren aus der Türkei nach Deutschland kam, beschreibt, oder die Düsseldorfer Kulturwissenschafterin, Autorin und Journalistin Mithu Sanyal, die mit ihrem ersten Roman "Identitti" die Identitäts-Debatte anheizte.
In diesem Jahr hatten 125 Verlage insgesamt 197 Romane eingereicht, ein neuer Rekord. Dazu konnte die Jury weitere Bücher selbst vorschlagen, dass schließlich 230 Titel gesichtet wurden, die zwischen Oktober 2020 und dem 21. September 2021 erschienen sind oder noch erscheinen. Sprecher der diesjährigen siebenköpfigen Jury, der aus Österreich "Presse"-Redakteurin Anne-Catherine Simon angehört, ist der Kulturredakteur Knut Cordsen vom Bayerischen Rundfunk. "Als Jury hatten wir in diesem Jahr so viele Titel zur Auswahl wie bisher nie beim Deutschen Buchpreis. Ein Viertel davon waren belletristische Debüts, ein breites Bouquet neuer literarischer Stimmen", wurde Cordsen heute zitiert. "Die Jury freut sich, mit der Longlist eine Auswahl getroffen zu haben, die das erzählerische Experiment ebenso würdigt wie den realistischen Roman, das Komische wie das Surreale. Diese 20 Bücher nehmen Herkunft und Geschichte ebenso in den Blick wie zentrale Fragen der Gegenwart."
Der Preis ist mit 25.000 Euro dotiert, die am Ende leer ausgegangenen Autorinnen und Autoren der Shortlist erhalten jeweils 2.500 Euro. Im vergangenen Jahr ging der seit 2005 verliehene Deutsche Buchpreis an Anne Weber für ihren Roman "Annette, ein Heldinnenepos". Zweimal ging bisher der Deutsche Buchpreis nach Österreich: 2005 an Arno Geiger ("Es geht uns gut") und 2017 an Robert Menasse ("Die Hauptstadt").
(S E R V I C E - https://www.deutscher-buchpreis.de/)
Zusammenfassung
- Fünf Autorinnen und Autoren aus Österreich, nämlich Franzobel, Norbert Gstrein, Monika Helfer, Peter Karoshi und Ferdinand Schmalz, haben Chancen auf den Deutschen Buchpreis 2021.
- Ihre Bücher finden sich auf der 20 Titel umfassenden Longlist, die von der Jury am Dienstagvormittag bekannt gegeben wurde.
- Die sechs Titel der Shortlist werden am 21. September veröffentlicht.