Frühaufsteher mit Good-Feel-Pop: Neues von Stootsie
Als "eine Sammlung erlesener Popperlen zwischen großen Gefühlen und kleinen Alltagsbeobachtungen" beschreibt sein Label das Werk. Stootsie schmunzelt, die Songs seien auf alle Fälle erbaulich: "Das ist mir wichtig. Mit Musik zu viel Negatives zu transportieren, das ist nicht meins. Tragische Verliebtheiten zu verarbeiten, das geht sich schon aus. Aber zu viel Message will ich in der Popmusik nicht haben, das ist nicht in meinem Kosmos. Ich bin auch kein extremer Lyriker, Text und Musik müssen nur eine gute Stimmung erzeugen." Ob ihm das gelungen ist, davon kann man sich bei der Albumpräsentation am Freitag im Wiener Plattengeschäft Recordbag überzeugen.
Der Vorgänger hieß "Riverside Tales". Für den Nachfolger war geplant, in Frankreich Demos zu produzieren und das Album "Riviera Tales" zu nennen. Es kam anders. Nur zwei 2021 an der Côte d'Azur aufgenommene Songs, "Sing Me A Lovesong" und "In The Garden", landeten schließlich auf der Sammlung, die nun den Titel "Never A Straight Line" trägt. "Das Album entstand extrem spontan", erzählt Stootsie. "Die zwei Tracks aus Frankreich sind länger gelegen. Im vergangenen Frühjahr kam ein Album der Pet Shop Boys heraus. Ich war immer ein Fan." Das habe ihn motiviert.
Seine Arbeitsweise nennt der Salzburger "Instant-Composing": "Mir ist die Einheit Text-Rhythmik total wichtig, dass der Text einen Schwung erzeugt. Ich habe eine Kompositionsgewohnheit. Ich bin Frühaufsteher, habe die Gitarre neben dem Bett - und am Handy sind sicher 300 Songideen drauf. Ich nehme in der Früh die Gitarre in die Hand - und zack." Fliegen ihm die Melodien gar im Schlaf zu? "Im Aufwachen. Aber nein, eigentlich bin ich dann wirklich munter." Komponiert wird auf einer E-Gitarre, wie Stootsie ergänzt, "die ich noch nie angesteckt habe."
Ein Danke an die Mama
Die Gitarre sei eben sein Instrument, betont der Betreiber eines Gitarrengeschäftes in Salzburg und selbst Besitzer von rund 170 derartigen Instrumenten ("da ist eine Ur-Sucht entstanden"). "Ich bin nicht virtuos, aber wenn man eine Moll g'scheit spielt und ein G, löst das was aus. Das Wichtigste beim Songschreiben ist, dass man nicht viel kann und mit dem Wenigen, was man kann, zurechtkommen muss. Das geht dann eh leicht." Über die Lieder auf dem Album sagt er: "Jeder Song ist ein bisschen anders, aber alles passt zusammen. Es fügt sich sogar die bisschen beatlastige Nummer 'I've Been Blind' gut ein."
Schon in der Schule spielte Stootsie in einer Band. Dass er einmal eine Karriere als Popmusiker einschlagen würde, hatte er selbst nicht geplant: "Das verdanke ich meiner Mutter. Sie hat gesagt, solange ich was tu, ist es wurscht, was ich mache."
(Das Gespräch führte Wolfgang Hauptmann/APA)
Zusammenfassung
- Michael Steinitz, bekannt als Stootsie, veröffentlicht am 28. März sein neues Soloalbum 'Never A Straight Line'.
- Das Album enthält zwei Songs, die 2021 an der Côte d'Azur aufgenommen wurden, und wird als Sammlung erlesener Popperlen beschrieben.
- Stootsie, der rund 170 Gitarren besitzt, betont, dass seine Musik positive Stimmungen erzeugen soll, ohne zu viele negative Botschaften zu transportieren.