Erzdiözese wird Zuschüsse an ihr Medienhaus einstellen
Als Gründe für den Schritt werden die wegen Kirchenaustritten schwindenden Beitragsgelder und die aktuelle Teuerung angeführt. Deshalb wurde der Aufsichtsrat des Medienhauses beauftragt, gemeinsam mit Geschäftsführer Roman Gerner bis Spätsommer Zukunftsszenarien zu prüfen.
Eine mögliche Variante sei, neue Partner an Bord zu holen, wobei es erste Anbahnungen gebe, so Gerner gegenüber der APA, der den bis dato geleisteten Zuschuss der Erzdiözese nicht beziffern wollte. Ob eine solche Partnerschaft zustande komme und ob diese gegebenenfalls auch einen Eigentümerwechsel mit sich bringe, sei zum jetzigen Zeitpunkt aber völlig offen, unterstreicht der Medienhaus-Geschäftsführer. Ziel wäre, noch heuer zu einer Lösung zu finden.
Man sehe sich wie jedes Medium derzeit vor der Herausforderung, sich zukunftsfit neu aufzustellen. Klar sei für ihn, dass er das Medienhaus mit "Der Sonntag" und Radio Klassik Stephansdom als solches zusammenhalten wolle. Auch ein radikaler Wandel des Profils sei nur schwer vorstellbar: "Wir sind kirchliche Medien - uns hier inhaltlich gänzlich anders aufzustellen, fiele uns schwer."
In jedem Falle sei klar, dass die Erzdiözese über den Aufsichtsrat den Transformationsprozess begleite. "Die Diözese zieht sich nicht aus dem Prozess heraus", so Gerner. Ein gänzliches Aus für das Medienhaus liege jedenfalls "definitiv nicht am Tisch". Auch stünden keine Entlassungen von Mitarbeitenden an: "Dem kirchlichen Selbstverständnis nach soll es keine Kündigungen geben."
Zusammenfassung
- Dem Medienhaus der Erzdiözese Wien stehen große Umbrüche bevor.
- Die Erzdiözese kündigte am Dienstagabend via Kathpress "deutliche Einsparungen" im eigenen Medienbereich an.
- Demnach soll der Zuschuss an das Medienhaus, zu dem etwa Radio Klassik Stephansdom und die Kirchenzeitung "Der Sonntag" gehören, nur noch bis Ende 2024 fließen.
- Man sehe sich wie jedes Medium derzeit vor der Herausforderung, sich zukunftsfit neu aufzustellen.