Elena Filipovic übernimmt im Juni 2024 das Kunstmuseum Basel

Auf die neue Direktorin, die am Freitag und damit just am Tag ihrer Bestellung ihren 51. Geburtstag feierte, warten aller Voraussicht nach nicht nur künstlerische Herausforderungen - als Helfensteins Nachfolgerin wird sie in große Fußstapfen treten müssen. In ihre Direktionszeit wird ab 2027 auch die umfassende Sanierung des Hauptbaus fallen, die eine drei- bis vierjährige Schließung des Baus zur Folge haben wird.

Filipovic selber sieht diese Zäsur auch als Chance. Sie betrachte die herausragende Werke der Sammlung des Museums als "alte Freunde", die man während der Umbauzeit neu kennenlernen könne, bevor sie dann wieder an ihren gewohnten Platz zurückkehren würden, sagte sie in einer Pressekonferenz.

Sie habe vor, eine Ära der Änderungen einzuleiten, das Haus gewissermaßen zu "rekalibrieren", ohne aber alles über den Haufen zu werfen, sagte sie weiter. In einer Zeit, in der alles komplexer werde, müsse auch über eine Neuschreibung der Kunstgeschichte nachgedacht werden. Das gelte auch für Blockbuster-Ausstellungen: "Es gibt mehr als nur die fünf immer gleichen Namen, die in diesem Zusammenhang genannt werden."

Ihre Wahl zur neuen Direktorin erachte sie als große Ehre. Sie sei auch mit der Freude darüber verbunden, weiterhin in ihrer Wahlheimat Basel tätig sein zu können, sagte sie. Und sie versprach, ihre Deutschkenntnisse aufzubessern - eine Bedingung, die ihr auch die Museumskommission auferlegt habe, sagte der Präsident der Museumskommission Felix Uhlmann.

Filipovic hat an der Princeton University in den USA Kunstgeschichte studiert und mit einem Doktorat zu Marcel Duchamp abgeschlossen. Seit 2014 ist sie Direktorin und Chefkuratorin der Kunsthalle Basel, wo sie laut Aussage von Uhlmann 60 "international viel beachtete Ausstellungen" realisiert hatte.

Am Entscheidungsprozess beteiligt waren neben zwei Kunstgeschichtsprofessoren der Universität Basel unter anderem die Basler Künstlerin Claudia Müller und die Mäzenin Maja Oeri. Die Museumskommission hatte die 51-jährige Amerikanerin dem Basler Regierungspräsidenten Beat Jans (SP) einstimmig zur Wahl vorgeschlagen.