"Do They Know It's Christmas": Kritik an Band-Aid-Neuauflage
Das Projekt war 1984 unter anderem von Bob Geldof und Midge Ure ins Leben gerufen worden, um Geld für hungernde Menschen in Äthiopien zu sammeln. Musiklegenden wie Paul McCartney, Phil Collins und David Bowie hatten sich beteiligt. Sheeran war bei einer Neuauflage zum 30-jährigen Bestehen vor zehn Jahren dabei.
Seine Einstellung dazu habe sich aber inzwischen geändert, schrieb Sheeran und verwies auf eine Erklärung seines Musiker-Kollegen Fuse ODG, der ghanaische Wurzeln hat. Bereits zuvor hatte es in britischen Medien Vorwürfe des "White Saviorism" (etwa: "weißes Rettertum") gegeben.
Fuse ODG argumentiert, Initiativen wie Band Aid erzeugten zwar Mitleid und führten auch dazu, dass Geld gespendet werde. Vor allem aber zementierten sie schädliche Stereotype über Afrika, die Wirtschaftswachstum, Investitionen und den Tourismus auf dem Kontinent abwürgten. Der Löwenanteil des Geldes, das nach Afrika fließe, komme über Diaspora-Afrikaner, nicht aus Spenden und nicht aus der Entwicklungshilfe.
Die Aufnahme zum 40-jährigen Bestehen des Hilfsprojektes ist ein Zusammenschnitt der letzten drei Aufnahmen aus den Jahren 1984, 2004 und 2014, die auf Vinyl, als CD und als Stream verkauft werden sollen. Von jeder verkauften Vinylplatte sollen britischen Medienberichten zufolge mindestens fünf britische Pfund (rund sechs Euro), von jeder CD 1,50 Pfund und von jedem Stream 0,50 Pence für die Afrika-Hilfe gespendet werden.
Zusammenfassung
- Ed Sheeran kritisiert die Neuauflage des Band-Aid-Songs zum 40-jährigen Jubiläum, da niemand seine Zustimmung eingeholt hat und er die Verwendung seiner Stimme abgelehnt hätte.
- Fuse ODG und andere Kritiker argumentieren, dass Projekte wie Band Aid schädliche Stereotype über Afrika verstärken und den wirtschaftlichen Fortschritt behindern.
- Von jeder verkauften Vinylplatte sollen mindestens fünf britische Pfund für die Afrika-Hilfe gespendet werden, während die Neuauflage ein Zusammenschnitt der letzten drei Aufnahmen ist.