APA/APA (AFP/Archivbild/SUZANNE CORDEIRO

Boyband Why Don't We rät, dem Herzen zu folgen

Die US-Boyband Why Don't We hat mit "Fallin' (Adrenaline)" vor kurzem ihre 21. Single seit 2016 veröffentlicht. Seit dem Erscheinen des Debüts "8 Letters" (2018) war die Formation bis zum Lockdown fast permanent auf Tour. Eine Lehrzeit sei das gewesen, betonten die Burschen im APA-Interview. Darum hat man für das neue Album "The Good Times And The Bad Ones" alle Songs selbst geschrieben und ko-produziert. Die Erkenntnis daraus: "Erfolg oder kein Erfolg - folgt eurem Herzen."

"Wir befanden uns in einer Position, die uns durchaus Angst gemacht hat", erzählte Daniel Seavey, Sänger und Schlagzeuger. "Wenn man mit etwas Erfolg hat, aber Dinge ändert, steht man natürlich unter großem Druck. Und beim zweiten Album war wirklich alles anders. Uns war bewusst, dass das auch schief gehen kann und die Leute die neue Musik nicht mögen könnten. Aber jetzt, nachdem das Album veröffentlicht ist und es die Fans lieben, kann ich nur sagen: Vertraut euren Gefühlen. Für uns hat es funktioniert, warum nicht auch für andere?"

Der Entschluss für den Schritt in die Eigenständigkeit sei "on the road" gereift: "Anfang des vergangenen Jahres haben wir uns ein paar Sachen angehört, die wir auf Tour geschrieben haben - und wir waren der Meinung, dass dieses Material wirklich gut ist und wir unsere Songs komplett selbst schreiben sollten. Es ist schon ein wenig verrückt, dass wir dann das ganze Album wirklich selbst gemacht haben, aber zugleich auch eine Bestätigung", sagte Jonah Marais, Sänger und Klavierspieler. "2019 haben wir um die 130 Shows gespielt. Wenn man so oft auf der Bühne steht und jede Nacht singt, dann hilft das natürlich, dass man noch besser wird - auch als Band. Wir sind noch mehr zu einer Einheit geworden."

Die Zeit unterwegs - u.a. im Package mit Taylor Swift, Ed Sheeran und Shawn Mendes - sei eine wichtige Erfahrung gewesen, betonten die Musiker. "Alles, was wir über das Musikgeschäft wissen, welche Musik unsere Fans besonders mögen und was es überhaupt bedeutet, ein Band zu sein, haben wir auf Tourneen gelernt", betonte Seavey. Und Kollege Marais ergänzte nickend: "Reisen ist ja generell die beste Bildung. Man lernt unterschiedliche Kulturen kennen, unterschiedliche Menschen - das öffnet einem die Augen. Wir sind auf Reisen, also auf Tour erwachsen geworden."

Für die Arbeit an "The Good Times And The Bad Ones" hat sich das Quintett zurückgezogen, auch großteils von ihren Social-Media-Kanälen. "Es ging darum, in Ruhe und konzentriert unsere Identität als Band genauer zu definieren. Wir sind am richtigen Weg, aber noch nicht am Ziel", sagte Jack Avery, Sänger und Gitarrist. "Als wir zu einer Boyband geworden sind, haben wir uns noch viele Gedanken darüber gemacht, dass wir einen Sound wie dieser oder jener Act brauchen würden", führte Marais weiter aus. "Aber die anderen Acts haben das ja schon gemacht. Wegen Covid hatten wir Zeit darüber nachzudenken, wie wir klingen wollen und wie wir uns von anderen unterscheiden können, welche Musik wir selbst lieben und was unsere Fans an uns besonders schätzen. Dieses Album ist eine Zusammenfassung von all dem - daher klingt es nach Why Don't We. Es fühlt sich fast wie ein Debüt an."

Trotz des Erfolgs - die Plattenfirma kolportierte Anfang Jänner rund 3,4 Milliarden Streams allein auf Spotify - wirken die jungen Herren um die 20 überaus bodenständig. Ist es ihnen denn schwer gefallen, nicht abzuheben? "Das verhindern schon unsere Familien", lachte Marais. "Wir sind alle so erzogen, bescheiden zu sein. Wir sehen uns nicht als etwas Besonderes. Mit dieser Band verwirklichen wir unser Lebensziel, aber das macht uns nicht spezieller als andere Menschen."

Das Gespräch führte Wolfgang Hauptmann/APA

INFO: www.whydontwemusic.com

ribbon Zusammenfassung
  • Die US-Boyband Why Don't We hat mit "Fallin'" vor kurzem ihre 21. Single seit 2016 veröffentlicht.
  • Eine Lehrzeit sei das gewesen, betonten die Burschen im APA-Interview.
  • Wegen Covid hatten wir Zeit darüber nachzudenken, wie wir klingen wollen und wie wir uns von anderen unterscheiden können, welche Musik wir selbst lieben und was unsere Fans an uns besonders schätzen.
  • "Das verhindern schon unsere Familien", lachte Marais.