Ars Electronica Festival in Linz begonnen
Es gehe darum, zu analysieren und zu untersuchen, wie neue Technologien die Welt formen und prägen und wie Künstler und Kreative zu einer besseren, menschlicheren Entwicklung der digitalen Welt beitragen können. Das Festival laufe heuer ganz anders ab wegen Corona. "Online ist ganz normal für uns, aber es ist ungewöhnlich, nicht nur die eigenen Inhalte in die Welt zu senden", sprach Stocker das Risiko an, fremde Inhalte zu teilen, doch es werde eine Plattform kreiert, in der Austausch und Interaktion funktionieren. Ein Festival sei nicht nur Programm, die Qualität zeige sich im Netzwerk und im inspirierenden Austausch.
Szenenwechsel zum Hauptplatz: Ein Sesselkreis aus 120 abgewetzten Samtstühlen - für die 120 am Festival teilnehmenden Orte - kommt ins Bild. Das solle ein Symbol sein für die schöne Transformation, die sonst die internationale Gästeschar in der einen Woche des Festivals in Linz vollbringt, erklärt Festivalleiter Martin Honzik. Angefangen von Kulturstadträtin Doris Lang-Mayerhofer (ÖVP) und Bürgermeister Klaus Luger (SPÖ) zählten etliche Personen teilnehmende Städte auf.
Das wirklich wichtigste Thema sei aber nicht Corona, sondern die Klimakrise, dessen sich viele Künstler angenommen hätten, richtete Stocker - wieder auf den Stiegen vor dem AEC sitzend - die Aufmerksamkeit auf Inhalte. Die zweite wichtige Angelegenheit seien Demokratie und Autonomie in den digitalen Technologien. "Es sind oft Künstler und Kreative, die beginnen, neue Technologien zur Unterstützung von Gesellschaften und im Kampf gegen Unterdrückung einzusetzen". In den fünf Tagen des Festivals gebe es Projekte und Künstler zu sehen, die nicht nur hinterfragen sondern auch zum Wandel der Welt beitragen. "Die Kunst unternimmt etwas!" Gerade die Gewinner des Prix Ars Electronica und des Starts Prize hätten die Kraft, eine Vorreiterrolle zu spielen, betonte Stocker.
Zum Abschluss der starken Botschaft waren Fotos aus den "Kepler's Gardens" auf der ganzen Welt zu sehen, teilweise wurde das Symbol des leeren Sessels aufgegriffen. Die Satellitenfestivals reichen von der Adria bis nach Yamaguchi. Sie bieten Ausstellungen, Vorträge, Performances vor Ort und online über Social Media, Streaming und interaktive Tools.
Viele Projekte wie "aqua_forensic 2.0" in der Adria beschäftigen sich mit Klimawandel, andere Teilnehmer wie die National Tsing Hua University in Taiwan, die Universität von Campinas in Brasilien und das Austrian Cultural Forum Tokyo thematisieren die Coronakrise und ihre Auswirkungen, im "Space Garden" in Toulouse nimmt Astrophysiker Sylvester Maurice die Gäste mit auf den Mond, Social Media steht bei "Gardens of Darkness, Gardens of Light" in Utrecht im Fokus, die Komplexität von Technik und Daten bei "We are Data" in Kairo, in Stockholm konzentriert sich der "KTH AIxMusic Garden" auf Künstliche Intelligenz und Musik, um nur ein paar Beiträge zu nennen.
(S E R V I C E - Ars Electronica Festival "In Kepler's Gardens - eine globale Reise zur Vermessung der 'neuen' Welt", 9. bis 13. September, Infos und Programm unter http://ars.electronica.art Eröffnungsvideo unter https://ars.electronica.art/keplersgardens/welcome/ nachzusehen.)
Zusammenfassung
- Es gehe darum, zu analysieren und zu untersuchen, wie neue Technologien die Welt formen und prägen und wie Künstler und Kreative zu einer besseren, menschlicheren Entwicklung der digitalen Welt beitragen können.
- Ein Festival sei nicht nur Programm, die Qualität zeige sich im Netzwerk und im inspirierenden Austausch.
- Die zweite wichtige Angelegenheit seien Demokratie und Autonomie in den digitalen Technologien.