APA/APA/AFP/THOMAS KIENZLE

Zwei Tote in Mercedes-Werk - Motiv noch unklar

Nach den tödlichen Schüssen im Mercedes-Werk in Sindelfingen bei Stuttgart rätseln Polizei und Staatsanwaltschaft weiter über den Anlass für die Tat.

"Das Tatmotiv ist weiter unklar", sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft am Freitag.

Man schließe derzeit nichts aus, auch keinen politischen Hintergrund. Der 53-jährige Türke soll am Donnerstagmorgen zwei Kollegen - allesamt Mitarbeiter der Logistikfirma Rhenus - erschossen haben. 

Statement am Nachmittag

Polizei und Staatsanwaltschaft kündigten spätestens für den Nachmittag eine schriftliche Stellungnahme an. Der mutmaßliche Schütze sitzt in Untersuchungshaft.

Bei den beiden Toten handelt es sich den Angaben zufolge um zwei 44 Jahre alte Männer. Angaben zur Nationalität der Opfer machte ein Polizeisprecher auf Anfrage nicht.

Schweigeminute in Werk

Am Montag soll es eine Schweigeminute in dem Werk in Sindelfingen geben, wie ein Sprecher des Autobauers mitteilte. Außerdem gebe es vor Ort einen Trauerraum in Erinnerung an die Opfer. Wie der genaue Ablauf am Montag sein wird, konnte der Sprecher zunächst nicht sagen. Die Produktion in Halle 56, in der sich die Tat ereignete, bleibt vorerst gestoppt. Bis einschließlich Sonntag soll dort nicht gearbeitet werden.

Mann wurde Festgenommen

Der Werksschutz hatte den Tatverdächtigen überwältigt. Die Polizei konnte den Mann dann widerstandslos festnehmen. Nach Angaben der Ermittler geschah das wenige Minuten nach Eingang des ersten Notrufs, der die Einsatzkräfte gegen 7.45 Uhr am Donnerstag erreicht hatte.

Offen sind auch die Fragen, um was für eine Waffe es sich handelte und wie diese auf das Werksgelände gelangte. Ferner werden Polizei und Staatsanwaltschaft unter anderem klären müssen, ob es zwischen den drei Männern schon im Vorfeld Konflikte gab oder was die Tat ausgelöst haben könnte. Die Kriminalpolizei des Polizeipräsidiums Ludwigsburg führt die Ermittlungen.

Das Sindelfinger Werk von Mercedes-Benz hat eine mehr als hundertjährige Geschichte. Dort arbeiten etwa 35.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Neben der E-Klasse rollen auch die S-Klasse sowie deren elektrisches Pendant EQS in Sindelfingen vom Band.

ribbon Zusammenfassung
  • Nach den tödlichen Schüssen im Mercedes-Werk in Sindelfingen bei Stuttgart rätseln Polizei und Staatsanwaltschaft weiter über den Anlass für die Tat.
  • "Das Tatmotiv ist weiter unklar", sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft am Freitag.
  • Der 53-jährige Türke soll am Donnerstagmorgen zwei Kollegen - allesamt Mitarbeiter der Logistikfirma Rhenus - erschossen haben.
  • Bei den beiden Toten handelt es sich den Angaben zufolge um zwei 44 Jahre alte Männer.