Zivildienst: Anstieg durch "Teiltauglichkeit"
43 Prozent aller Wehrpflichtigen hatten sich für den Zivildienst entschieden. Das ergab die der APA vorliegende Zivildienst-Bilanz der für diesen Bereich zuständigen Ministerin Elisabeth Köstinger (ÖVP). Der Bedarf an Zivildienern konnte besser gedeckt werden als 2020.
Auch die Bedarfsdeckung ist von 85,4 Prozent im Vorjahr auf 87,4 Prozent auf mehr als 87 Prozent gestiegen. "Diese positive Entwicklung zeigt, dass der Zivildienst nach wie vor sehr beliebt ist," so Köstinger. Die Steigerung liege auch daran, dass der Bedarf an Zivildienern nach dem Krisenjahr 2020 erstmals in den vergangenen Jahren gesunken ist. 16.198 Stellen für Zivildiener gab es 2020, 1,8 Prozent weniger als im Jahr davor.
Rettungsweisen weiterhin auf Platz 1
Die Zivildiener waren im Jahr 2021 in rund 1.600 Trägerorganisationen mit über 3.000 untergeordneten Einsatzstellen im Einsatz. Die meisten leisteten ihren Zivildienst im Rettungswesen (40 Prozent) gefolgt von der Behinderten-, und Sozialhilfe (26,5 Prozent) und der Altenbetreuung (11,3 Prozent). Im Bundesländervergleich hatte Wien mit 3.330 Zivildienern die meisten, gefolgt von Oberösterreich und Niederösterreich.
Teiltauglichkeit
Rund 71,5 Prozent der Stellungspflichtigen waren 2021 tauglich. Erstmals unter den Zivildienern waren aber auch die sogenannten "Teiltauglichen". Um geburtenschwachen Jahrgängen entgegenzuwirken, hat die Bundesregierung 2021 die Teiltauglichkeit eingeführt. Dadurch sollen auch Männer mit leichten körperlichen Einschränkungen den Grundwehr-, und Zivildienst leisten. Sie würden Einrichtungen zugewiesen werden, bei denen sie Tätigkeiten mit geringer körperlicher Belastung ausüben sollen. 200 teiltaugliche Männer haben 2021 eine Zivildiensterklärung abgegeben, über 70 wurden bereits einer Einrichtung zugewiesen.
Zusammenfassung
- 14.154 junge Männer haben im Jahr 2021 ihren Zivildienst geleistet.
- Das sind um 0,4 Prozent mehr als im Jahr davor. Erstmals unter ihnen waren 2021 auch "Teiltaugliche".
- Die Zivildiener waren im Jahr 2021 in rund 1.600 Trägerorganisationen mit über 3.000 untergeordneten Einsatzstellen im Einsatz.