Selma Arapović und Judith PühringerPULS 24

Wien-Wahl

NEOS vs. Grüne: Was unterscheidet die Königsmacher?

14. Apr. 2025 · Lesedauer 3 min

NEOS und Grüne wollen in Wien beide wieder mit der SPÖ regieren - und Michael Ludwig wird eine der beiden Parteien (oder vielleicht sogar beide) brauchen. Die Spitzenkandidatinnen Selma Arapović und Judith Pühringer waren bei "Beide Seiten Live" zu Gast und sprachen über Klima, Integration, Bildung, mögliche Sparmaßnahmen und Sicherheit.

Die Grünen regierten in Wien bis 2020, die NEOS seither mit der SPÖ. Beide wollen das nach der anstehenden Wien-Wahl wieder tun. Wenn eine Dreierkoalition nötig wird, müssen sie vielleicht sogar beide. 

Die beiden Parteien plakatierten derzeit den gleichen Spruch"Du wählst nicht nur für dich". NEOS und Grüne wollen damit auf die Generationenfrage, die Klimakrise, das Bildungsthema hinweisen. Pühringer auch auf jenes Drittel der Wiener Bevölkerung, das nicht wahlberechtigt ist.

Aber was unterscheidet NEOS und Grüne in Wien eigentlich? 

Selma Arapović (NEOS) und Judith Pühringer (Grüne) betonen bei "Beide Seiten Live" auf PULS 24, dass beide Parteien nun schon Regierungserfahrung hätten und ihre Arbeit gerne fortsetzten würden. 

Die Interviews zum Nachschauen:

Arapović lobt die Regierungsarbeit für rund 100 Kilometer Radwege, die man umgesetzt oder auf den Weg gebracht habe. Pühringer erinnert an die Umgestaltung der Mariahilfer Straße und das 365-Euro-Öffi-Ticket. 

Eltern "ein Angebot machen"

Am weitesten auseinander gehen die Bestandsaufnahmen der beiden Politikerinnen wohl beim Bildungsthema: Die Grünen-Spitzenkandidatin weist auf problematische Entwicklungen hin: 50 Prozent der Erstklässler:innen in Volksschulen würden nicht ausreichend Deutsch können, um dem Unterricht zu folgen. 80 Prozent dieser Kinder seien allerdings davor im Kindergarten gewesen.

Die Gruppen seien zu groß, es brauche mehr Sprachförderkräfte, fordert sie.

Die NEOS-Spitzenkandidatin verteidigt hingegen die Arbeit von Christoph Wiederkehr und erinnert an Herausforderungen wie Corona-Lockdowns und meint, dass man vom Bund teils auch im Stich gelassen worden sei. Als Bildungsminister werde Wiederkehr nun für mehr Sprachförderung sorgen.

Während die NEOS offen für Konsequenzen für Eltern sind, die nicht mit Bildungseinrichtungen kooperieren, lehnt Pühringer das ab: Man müsse zuerst die Rahmenbedingungen besser machen und den Eltern "ein Angebot machen".

"Schule ums Eck muss die Beste sein"

Beide wollen aber: "Die Schule ums Eck muss die Beste sein". Die Grünen wollen allerdings, dass es zu mehr Durchmischung an den Schulen kommt - daher sollen bei Anmeldung auch Bildungsgrad der Eltern und Erstsprache abgefragt werden. Die Wohnortnähe würde allerdings bleiben, verspricht sie. Arapović lehnt diesen Vorschlag ab.

Zu wenig Personal befürchtet die Grünen-Spitzenkandidatin auch bei den Jugendhilfe-Einrichtungen, wo laut SPÖ, ÖVP und NEOS künftig unmündige Straftäter:innen auch festgehalten werden können sollen. 

Einig sind sich die beiden hingegen wieder, dass die Stadtpolitik auch wird sparen müssen. Die Grünen-Politikerin schlägt vor, eine "Gesundheitsverbund Ostregion" einzuführen, um "Doppelgleisigkeiten" zu vermeiden. Die NEOS-Politikerin meint, dass man bei den Bezirksvorsteherstellvertreter:innen und bei den nicht-amtsführenden Stadträt:innen einsparen könnte. 

Der Frage nach Bezirkszusammenlegungen weicht Pühringer aus, Arapović meint: "Hernals soll Hernals bleiben, die Leopoldstadt die Leopoldstadt". 

Zusammenfassung
  • NEOS und die Grünen wollen in Wien beide wieder mit der SPÖ regieren - und Michael Ludwig wird eine der beiden Parteien (oder vielleicht sogar beide) brauchen.
  • Die Spitzenkandidatinnen Selma Arapović und Judith Pühringer waren bei "Beide Seiten Live" zu Gast und sprachen über Klima, Integration, Bildung, mögliche Sparmaßnahmen und Sicherheit.
  • Was unterscheidet NEOS und Grüne in Wien eigentlich?