Weniger tierische Wolfsopfer, aber mehr Sichtungen
Beim Wolfsmonitoring setzt man in Oberösterreich auf 15 speziell geschulte Rissbegutachterinnen und -begutachter, die aus den Bereichen Land- und Forstwirtschaft oder Jagd kommen. 2023 wurden sie zu 66 Einsätzen gerufen, zehn Risse wurden eindeutig Wölfen zugeordnet. Vor allem, da einmal eine Schafherde am Dachstein betroffen war, lag die Zahl der Opfer sehr hoch: 23 Nutztiere wurden getötet, fünf verletzt, 17 verschwanden und zudem wurden fünf Wildtiere nachweislich Opfer von Wölfen. 2024 gab es bei ebenfalls 66 Meldungen elf Bestätigungen. Die Zahl der getöteten Tiere lag aber deutlich niedriger: fünf Wild- und zwei Nutztiere waren Wolfsopfer, in vier Fällen war der "Täter" nicht mehr nachzuweisen.
Die Ausbildung der Rissbegutachter soll nun verbessert werden, u.a. sollen sie im Bereich der DNA-Analysen geschult werden, um die Meldungen effizienter bearbeiten zu können. Die oberösterreichische Agrarlandesrätin Michaela Langer-Weninger (ÖVP) will mit dem systematischen Monitoring den günstigen Erhaltungszustand des Wolfes belegen, um eine Herabstufung des Schutzstatus auf EU-Ebene zu forcieren.
2023 gab es im Bundesland 15 Vergrämungsmaßnahmen und vier Abschussverordnungen, zwei Wölfe wurden tatsächlich abgeschossen. Im Vorjahr wurden nach 14 Vergrämungen zwei Wölfe zum Abschuss freigegeben, heuer einer. Im Grenzgebiet von Ober- und Niederösterreich dürften drei Rudel unterwegs sein, in ganz Österreich habe man im Vorjahr rund 80 Wölfe nachgewiesen, rechnete Aldin Selimovic vom Österreichzentrum Bär Wolf Luchs vor.
Zusammenfassung
- Die Zahl der Wolfsrisse in Oberösterreich stieg im vergangenen Jahr nur leicht von zehn auf elf, während die Zahl der getöteten Wild- und Nutztiere von 28 auf sieben sank.
- Wolfsichtungen nahmen deutlich zu, von 30 im Jahr 2020 auf 133 im Vorjahr, wobei die genaue Anzahl der Wölfe schwer abzuschätzen ist.
- 2023 wurden 15 Vergrämungsmaßnahmen und vier Abschussverordnungen erlassen, wobei zwei Wölfe tatsächlich abgeschossen wurden.