Weiterhin heftige Überschwemmungen im Nordosten Australiens
Die Zufahrtsstraßen der Küstenstadt im Norden, Süden und Westen waren überflutet und der Flughafen musste geschlossen werden. Geparkte Flugzeuge standen im Wasser. "Cairns ist nun eine Insel im äußeren Nord-Queensland", meldete der Sender ABC. "Dieses Hochwasser ist das schwerste jemals in Cairns aufgezeichnete Hochwasser - und es ist ganz erheblich schwerer", sagte der Hydrologe Jonathan Nott von der James-Cook-Universität dem Sender. Es sei bis zu 40 Prozent höher als der bisherige Höchstwert von 1977.
Die Gemeinde Wujal Wujal nördlich von Cairns sollte nach einem Bericht der australischen Nachrichtenagentur AAP vom Montag vollständig evakuiert werden. Dort hatte eine Gruppe Menschen, unter ihnen ein siebenjähriges Kind, auf dem Dach eines Krankenhauses ausgeharrt. In einigen Teilen von Nord-Queensland seien insgesamt mehr als 1.000 Liter Regen pro Quadratmeter gefallen. Australiens Premierminister Anthony Albanese sagte, die Armee werde zusätzliche Einsatzkräfte in die Flutgebiete senden.
Ein Versuch, die Menschen von dem Dach in Wujal Wujal zu retten und auch andere in dem Ort verbliebene Mensch in Sicherheit zu bringen, musste am Montag abgebrochen werden. Die Hubschrauber seien "nicht durchgekommen", teilte die Ortsvorsteherin Kiley Hanslow mit. Nach Polizeiangaben erreichte die Gruppe von dem Klinikdach aber zumindest einen sichereren Ort. Wujal Wujal sei nur noch ein "Meer aus schmutzigem Wasser und Schlamm", sagte Hanslow dem Fernsehsender ABC. "In dem Wasser schwimmen auch Krokodile herum.
In der kleinen Gemeinde Ingham wurde laut AAP ein Salzwasserkrokodil eingefangen. Das 2,80 Meter lange Tier war gesichtet worden, wie es im Flutwasser durch die Straßen schwamm. Auch Queenslands Polizeichefin Katarina Carroll warnte, das Hochwasser werde wahrscheinlich "Krokodile und alle möglichen anderen Dinge" in Wohngebiete spülen. Bei früheren Flutkatastrophen habe es auch Probleme mit Haien gegeben. In der Stadt Ingham fingen Experten mit einem Lasso ein Krokodil ein, das neben Häusern herumgeschwommen war.
Der tropische Wirbelsturm "Jasper" hatte am vorigen Mittwoch Australiens Nordostküste erreicht. Er schwächte sich dann zwar zu einem Tiefdruckgebiet ab, überzog die Region aber weiter mit rekordverdächtigen Niederschlägen. Am Montag sollten diese nachlassen und das Tief weiter nordwärts ziehen. In den tropischen Breiten südlich des Äquators ist jetzt die sommerliche Regenzeit.
Zusammenfassung
- Schwere Regenfälle nach dem Tropenstrum "Jasper" halten den Nordosten Australiens weiter in Atem.
- Die Küstenstadt Cairns im Queensland war laut australischen Medien vom Umland abgeschnitten.
- Mit Booten und Hubschraubern sind hunderte Menschen aus den Überschwemmungsgebieten gerettet worden.
- Geparkte Flugzeuge standen im Wasser.
- Wujal Wujal sei nur noch ein "Meer aus schmutzigem Wasser und Schlamm", sagte Hanslow dem Fernsehsender ABC.