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Vogelgrippe in Deutschland: 91.000 Hühner notgeschlachtet

In Deutschland wurde in einem Betrieb eine hochansteckende Vogelgrippe-Variante nachgewiesen. 91.000 Hennen wurden notgeschlachtet. Um die Firma wurden eine Schutz- und eine Überwachungszone eingerichtet. 300 Betriebe sind betroffen, 1,5 Millionen Hennen unter Hausarrest gesetzt worden.

Nach dem Ausbruch der hochansteckenden Variante der Vogelgrippe in einem Legehennen-Betrieb in der niedersächsischen Stadt Bad Bentheim, wurden laut dem zuständigen Kreisveterinär rund 91.000 Legehennen getötet.

Schutz- und eine Überwachungszone eingerichtet

Eine Schutz- und eine Überwachungszone um die betroffenen Hühnerställe gezogen. Seit Mittwoch dürfen rund 1,5 Millionen Tiere in den beiden Zonen nicht mehr aus den Betrieben geholt und transportiert werden. 

In der Schutzzone sollen 14 Betriebe liegen, die insgesamt rund 230.000 Geflügel bzw. Vögel halten. In der Überwachungszone seien mehr als 300 Betriebe mit rund 1,26 Millionen Tieren, berichtet der "NRD".

Laut Angaben des Landkreises, müssen Geflügel und andere Vögel in den Bereichen so isoliert gehalten werden, dass sie keinen Kontakt zu wild lebenden Tieren haben. Sie dürfen nur dann getötet werden, wenn das der Landkreis erlaubt. Die Schutzmaßnahmen können frühestens in 21 Tagen zurückgenommen werden, immer vorausgesetzt, kein neuer Fall tritt auf. 

Video: Comeback der Vogelgrippe

Infizierte Kuh: Frau erkrankt

Indes ist in den USA zum vierten Mal innerhalb weniger Monate ein Mensch an Vogelgrippe erkrankt, nachdem Kontakt mit infizierten Milchkühen bestand - diesmal im Bundesstaat Colorado. Wie bei den bisherigen Fällen habe die Frau in einem Milchviehbetrieb gearbeitet und sei dort mit Kühen in Kontakt gewesen, bei denen das H5N1-Virus nachgewiesen worden sei, teilte die Gesundheitsbehörde CDC am Mittwoch mit. 

Im April war ein erster Vogelgrippe-Fall bei einem Arbeiter einer Milchvieh-Farm in Texas bekannt geworden, anschließend wurden zwei weitere Fälle in Michigan gemeldet. Die Patientin in Colorado habe lediglich leichte Symptome der Vogelgrippe an den Augen gezeigt und ein antivirales Medikament erhalten.

Seitdem habe sich die Arbeiterin erholt, hieß es. Die CDC rief jedoch erneut zu Vorsichtsmaßnahmen für Farmarbeiter auf, die mit infizierten Kühen in Kontakt kommen. Hinsichtlich des Falls in Colorado würden "weitere genetische Analysen" vorgenommen, um mögliche Virus-Varianten zu erkennen, was "die Risikobewertung" der Behörde für die Bevölkerung "ändern könnte".

Zahlreiche Kuhherden infiziert

Das Vogelgrippevirus H5N1 hat in den vergangenen Monaten zunehmend auf Säugetiere übergegriffen, unter anderem auf Milchvieh in den USA. In mehreren US-Bundesstaaten sind zahlreiche Kuhherden infiziert, die Epidemie wurde erstmals im März festgestellt.

Auch mehrere Menschen infizierten sich bereits, was Befürchtungen einer drohenden Pandemie weckte. Der Chef-Virologe der Berliner Charité, Christian Drosten, bezeichnete angesichts der Ausbreitung von H5N1 in den USA das Vogelgrippevirus als möglichen Auslöser für eine kommende Pandemie.

ribbon Zusammenfassung
  • In Deutschland wurde in einem Betrieb eine hochansteckende Vogelgrippe-Variante nachgewiesen.
  • 91.000 Hennen wurden notgeschlachtet.
  • Um die Firma wurden eine Schutz- und eine Überwachungszone eingerichtet.
  • 300 Betriebe sind betroffen, 1,5 Millionen Hennen unter Hausarrest gesetzt worden.