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Wärmster Jänner in Spanien seit Beginn der Aufzeichnungen

Spanien hat dieses Jahr den wärmsten Jänner seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 1961 verzeichnet. Die Durchschnittstemperatur auf dem spanischen Festland lag im Jänner 2024 bei 8,4 Grad Celsius - 2,4 Grad über dem Durchschnitt für diesen Zeitraum und 0,4 Grad über dem bisherigen Wärmerekord aus dem Jahr 2016, wie die spanische Wetterbehörde Aemet am Mittwoch mitteilte. In einigen Regionen des Landes kletterten die Temperaturen demnach auf beinahe 30 Grad Celsius.

Knapp 400 Wetterstationen - und damit mehr als die Hälfte aller Wetterstationen im Land - verzeichneten Temperaturen von 20 Grad Celsius oder mehr, hieß es in der Erklärung der Aemet. In der östlichen Region Valencia stieg das Quecksilber auf 29,5 Grad, in Murcia im Südosten auf 28,5 Grad und in der Nähe von Málaga im Süden auf 27,8 Grad - Temperaturen, die normalerweise im Juni auftreten.

Das für die Jahreszeit ungewöhnlich warme Wetter lockte die Menschen in ganz Spanien an die Strände und in Straßencafés, verschob den Start der Skisaison und verschlimmerte die seit Jahren andauernde Dürre in den Regionen Katalonien im Nordosten und Andalusien im Süden. Die Regionalregierung von Katalonien hatte vergangene Woche den Dürre-Notstand für die zweitgrößte Stadt des Landes Barcelona und ihre Umgebung ausgerufen. Damit werden nach drei Jahren ohne nennenswerte Niederschläge strengere Einschränkungen beim Wasserverbrauch möglich.

Auch Andalusien kämpft mit extremer Dürre. Behörden zufolge werden im Sommer in den Städten Sevilla und Málaga Wasserbeschränkungen nötig sein, wenn es nicht vorher regnet. Katalonien und Andalusien sind die am dichtesten besiedelten Regionen Spaniens. Beide bereiten sich darauf vor, möglicherweise Wasser mit Schiffen über den Seeweg heranzuschaffen, sollte es nötig werden.

Landwirtschaftsminister Luis Planas sprach nach Bekanntwerden des Temperaturrekords vor Journalisten von einer "sehr komplizierten Situation". Die Spanier seien sich des Klimawandels bewusst, betonte er. Laut Wetterbehörde Aemet war der Jänner zwar insgesamt ein regenreicher Monat, der Regen sei jedoch sehr ungleich verteilt gewesen: "Da, wo der Niederschlag am nötigsten ist, regnete es am wenigsten", sagte Aemet-Sprecher Ruben del Campo. Experten zufolge erhöht der Klimawandel die Intensität und Häufigkeit extremer Wetterereignisse wie Hitzewellen, Dürren und Waldbrände.

ribbon Zusammenfassung
  • Spanien erlebte den wärmsten Januar seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 1961, mit einer Durchschnittstemperatur von 8,4 Grad Celsius, 2,4 Grad über dem Durchschnitt und 0,4 Grad über dem bisherigen Rekord aus 2016.
  • Die hohen Temperaturen, die in einigen Regionen fast 30 Grad erreichten, lockten die Menschen an die Strände und in Straßencafés, verschoben den Start der Skisaison und verschärften die Dürre in den Regionen Katalonien und Andalusien.
  • Experten weisen darauf hin, dass der Klimawandel die Intensität und Häufigkeit extremer Wetterereignisse wie Hitzewellen, Dürren und Waldbrände erhöht.