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USA, Türkei, Russland, Iran: Wer unterstützt wen in Syrien?

Der Druck auf Syriens Diktator Assad steigt. Der Bürgerkrieg in Syrien ist wieder aufgeflammt und mit ihm die ausländischen Unterstützer:innen. Ein Überblick.

Russland und der Iran stärken dem syrischen Diktator Bashar al-Assad noch den Rücken, wogegen die Türkei seine Gegner - die Milizen rund um die Truppe Haiat Tahrir al-Scham (HTS) - hochrüstet. Auch US-Militäreinheiten sind im Land stationiert. 

Im Kampf um Syrien sind so viele international Mächte involviert wie in kaum einem anderen Land. Auch Israel ist derzeit unterwegs. 

Russland: Verbündeter von Assad

Russland griff bereits 2015 in den Bürgerkrieg auf der Seite Assads ein. Die Luftwaffe richtete einen Stützpunkt in der Region Latakia im Westen des Landes ein und trug entscheidend dazu bei, dass sich die Assad-Regierung stabilisieren konnte.

Dabei stimmte sich Russland auch mit dem Iran ab. Auch russische Militärpolizei wurde in Gebieten eingesetzt, die die syrischen Regierungstruppen halten. Russland fliegt auch seit dem Wiederaufflammen des Bürgerkriegs Luftangriffe und forderte zuletzt russische Staatsbürger:innen auf, das Land zu verlassen. 

Iran: Verbündeter Assads

Der Iran hat schon 2012, kurz nach Ausbruch des Bürgerkriegs, seine Revolutionsgarden nach Syrien entsandt, um Assad zu stützen.

Auch die radikalislamische Hisbollah aus dem Libanon, die vom Iran unterstützt wird, griff im Konflikt ein. Der Iran sieht Assad als wichtigen Partner im Kampf gegen Israel und die USA.

Video: Syrien-Konflikt: Wer ist die Jihadistengruppe HTS?

Mithilfe von Assad reicht der Arm des Iran über Irak, Syrien bis in den Libanon. Der Iran hat erklärt, er wäre auch bereit, reguläre Truppen zu entsenden, wenn Syrien danach frage.

Neben den Revolutionsgarden und der Hisbollah haben weitere Milizen der schiitischen Glaubensrichtung auf der Seite Assads eingegriffen. Die Hisbollah musste wegen der Kämpfe mit Israel in der Grenzregion des Libanon allerdings Milizen aus Syrien abziehen.

Die Präsenz der Hisbollah in Syrien war für Israel in der Vergangenheit wiederholt Anlass, Luftangriffe auf deren Stellungen dort zu starten.

USA: Beobachter, Unterstützer der Kurden

Der Militäreinsatz der USA begann 2014. Hauptgrund war der Kampf gegen die Extremisten des Islamischen Staates (IS), die sowohl im Irak als auch in Syrien große Gebiete unter ihre Kontrolle gebracht hatten.

2018 wollte der damalige US-Präsident Donald Trump sie wieder abziehen, nachdem der Kampf gegen den IS als gewonnen galt.

Dies traf jedoch auf Kritik, da der Iran und Russland dann die Lücke hätten füllen können. So blieben US-Verbände in Syrien und unterstützen vor allem die Rebellengruppe SDF (Syrian Democratic Forces), ein kurdisch-arabisches Bündnis, das von den Volksverteidigungseinheiten (YPG) dominiert wird, einem regionalen Ableger der kurdischen Arbeiterpartei (PKK). 

Etwa 900 US-Soldaten sind noch in Syrien, in erster Linie im Nordosten.

Türkei: Unterstützer der Rebellen

Das Land hat Truppen im Nordwesten Syriens stationiert. Die Gebiete um die Region Idlib sind auch die Hochburg der Rebellengruppen, von denen die Türkei einige unterstützt.

Ein Ziel der Türkei ist es, kurdische Rebellengruppen in Syrien in Schach zu halten. Diese haben im Zuge des Bürgerkriegs einige Grenzregionen unter ihre Kontrolle gebracht. Die Türkei sieht sie als Teil der kurdischen Extremistenorganisation PKK, die das Land seit Jahrzehnten bekämpft.

Zudem will die Türkei es möglich machen, dass drei Millionen syrische Flüchtlinge, die im Land leben, eines Tages zurückkehren können.

Die Türkei hatte die Kontrolle über Gebiete 2017 ausgeweitet, nachdem man sich zuvor sowohl mit dem Iran als auch mit Russland verständigt hatte.

Türkische Verbände halfen in folgenden Jahren auch Rückeroberungsversuche der Assad-Truppen zu verhindern, die wiederum von Russland unterstützt wurden. Assad betrachtet die Türkei als Besatzungsmacht.

ribbon Zusammenfassung
  • Der Druck auf Syriens Diktator Assad steigt.
  • Der Bürgerkrieg in Syrien ist wieder aufgeflammt und mit ihm die ausländischen Unterstützer:innen.
  • Ein Überblick.