Hochwasser: Donau für Schiffsverkehr gesperrt

Die Regenmassen der letzten Tage sorgen für steigende Pegelstände. In Niederösterreich wurde Alarmstufe Rot ausgegeben, in Linz ist die Donau schon über die Ufer getreten. Die Donau wurde inzwischen für den Schiffsverkehr gesperrt.

Die Pegelstände der Donau und weiterer Flüsse steigen weiter als zunächst prognostiziert: Der Höhepunkt wird erst für Mitternacht erwartet. Der Hydrografische Dienst Oberösterreich hat seine Prognose aufgrund der Wassermassen aus Deutschland deutlich nach oben korrigiert. 

Deshalb ist die Donau auch für den gesamten Schiffsverkehr gesperrt worden. Das teilte die staatliche Wasserstraßengesellschaft via donau am Dienstag mit. "Ab einem gewissen Wasserstand ist die Sicherheit nicht mehr gewährleistet", sagte Christoph Caspar, der Sprecher von via donau, der Deutschen Presse-Agentur. 

Wie lange die Sperre aufrecht bleibt, war zunächst unklar. Deshalb mussten einige Kreuzfahrtschiffe in Linz anlegen. Dort trat die Donau am Dienstag über die Ufer. Von der Sperre weiter nicht betroffen ist der Donaukanal in Wien.

Die Wasserstände von Inn, Salzach und Donau steigen weiterhin an. In Linz übertraf der Pegel am Dienstagnachmittag sieben Meter. Die Alturfahrer Donaustrand ist überschwemmt, von den Bäumen lugen nur noch die Kronen aus den Fluten. 

In Linz schien Alarmstufe zwei nicht realistisch. Es handle sich in Oberösterreich um ein reines Transithochwasser, da die oberösterreichischen Zuflüsse wie Enns und Traun keine massiven Hochwässer führen, sagte Christian Wakolbinger vom hydrographischen Dienst Oberösterreich.

Schärdinger witzelt: Staubsaugen wär' schlimmer

Manche Betroffene nehmen die Situation aber mit Humor. Etwa auch im oberösterreichischen Schärding. Ein Mann verglich die Situation mit dem Jahrhunderthochwasser im Jahr 2013, damals sei es noch viel dramatischer gewesen.

Wasserstände des Inns unter sieben Metern seien "überhaupt kein Thema", es gebe noch Möglichkeiten, den Hochwasserschutz weiter aufzubauen. In Schärding habe man mit so Situationen eine gewisse Routine entwickelt. Laut Prognosen wurde dort der Höchststand mit 6,12 Meter bereits gegen Mittag erreicht. 

"Schlimmeres Szenario ist, wenn ich nach Hause komm und die Frau zu mir sagt: 'Staubsaugen'", lachte er im PULS 24 Interview.

"Auf Grund des langsam prognostizierten Rückgangs werden der Abbau des Hochwasserschutzes und die Reinigung vermutlich erst im Lauf des Mittwochs beginnen können", so Feuerwehrkommandant Markus Furtner.

Wassermassen vor Wien

Bei der Messtelle in Korneuburg lag der Pegelstand am Dienstagnachmittag bei 6,23 Metern und bleibt vorerst stabil, heißt es von der MA45 auf Anfrage von PULS 24. Der bisherige Messrekord ereignete sich vor fast genau elf Jahren. Am 5. Juni 2013 wurden an der Messstation 8,09 Meter gemessen. Aktuelle Prognosen deuten aber darauf hin, dass die Pegel nicht weiter steigen werden. 

Auch in Nussdorf war der Wasserstand zuletzt deutlich erhöht, wie Videos zeigen. 

Einige Wege am Ufer der Donauinsel sind überflutet, das sei jedoch eine "normale Begleiterscheinung des Hochwassers", heißt es von der MA45. Als Hochwasserschutzmaßnahme erfüllt die Neue Donau bereits seit Sonntag ihren Zweck. Das Donauhochwasser werde dadurch abgeführt und Schäden so vermieden.

Das Badeverbot an der Donau bleibt derweil bestehen. Es könne rund eine Woche dauern, bis der Betrieb wieder freigegeben werden kann.

Heftige Unwetter im Osten

Bereits am Montag sorgten Unwetter im Osten Österreichs für Chaos. Es kam zu lokalen Überflutungen und Straßensperren, die Feuerwehren war im Dauereinsatz. 

Am frühen Abend waren in Oberösterreich 69 Wehren zu 86 Einsätzen ausgerückt. Vor allem galt es Keller auszupumpen oder überflutete Straßen bzw. Unterführungen vom Wasser zu befreien.

Hunderte Einsätze und Straßensperren

Ähnlich war die Situation am Montag und in der Nacht auf Dienstag nach Starkregen und Gewittern in weiteren Teilen Niederösterreichs. 500 Feuerwehren in Niederösterreich mussten seit Montagnachmittag in Summe zu 520 Einsätzen ausrücken, berichtete Klaus Stebal vom Landeskommando.

Es sei aber "grundsätzlich relativ glimpflich ausgegangen", so Stebal zu PULS 24. Die meisten Einsätze betrafen kleinräumige Überflutungen, vermurte Straßen oder geflutete Keller.

ribbon Zusammenfassung
  • Die Regenmassen der letzten Tage sorgen für steigende Pegelstände.
  • In Niederösterreich wurde Alarmstufe Rot ausgegeben, in Linz ist die Donau schon über die Ufer getreten.
  • Die Donau wurde inzwischen für den Schiffsverkehr gesperrt.
  • Vielerorts könnten Höchststände jedoch bereits erreicht worden sein.