Unwetter: Ausgehverbot in Spanien - zwei Tote
Seit Samstag wurde Spanien von heftigen Unwettern mit Starkregen, Gewittern und Orkanböen heimgesucht, die in einigen Regionen noch bis Montagfrüh andauern sollen. Am Sonntag durften deswegen knapp 10.000 Menschen ihre Häuser und Wohnungen nicht verlassen.
Für die katalanische Gemeinde Alcanar im Nordosten des Landes sei aufgrund der Gefahr von schweren Überschwemmungen ein unbefristetes Ausgehverbot verhängt worden, teilte der Notdienst mit.
Videos in den sozialen Netzwerken zeigen reißende Bäche in Katalonien.
https://twitter.com/cutxamande/status/1698265179165786379
Bahnverkehr eingestellt
Der Bevölkerung Alcanars werde empfohlen, sich nach Möglichkeit in die oberen Stockwerke der Häuser zu begeben. Innerhalb von nur 24 Stunden fiel dort eine Regenmenge von 215 Litern pro Quadratmeter.
Der Zugverkehr zwischen Valencia und Barcelona wurde wegen des Regens eingestellt, wie die spanische Bahngesellschaft Renfe mitteilte.
Alarmstufe Rot
Für Gebiete in Andalusien und Kastilien-La Mancha sowie für die Hauptstadt Madrid rief der nationale Wetterdienst Aemet die höchste Alarmstufe Rot aus. Dort wurde vor allem vor Starkregen gewarnt. Mehrere Landstraßen mussten wegen Überflutung gesperrt werden, Parks wurden geschlossen.
In Madrid wurde das Erstliga-Fußballspiel zwischen Atlético und dem FC Sevilla am Sonntag kurzfristig verlegt.
Etwa 200 Kilometer südlich von Barcelona kam es zu schweren Überschwemmungen.
https://twitter.com/ScottDuncanWX/status/1698303555688411194
Tote bei Canyoning
Auf das schlechte Wetter wurde am Samstag der Tod von zwei Männern im Alter von 34 und 31 Jahren zurückgeführt. Die beiden hatten in Saragossa in einer achtköpfigen Gruppe das sogenannte Canyoning - das sportliche Begehen einer Schlucht - betrieben, als sie nach Angaben der Begleiter ins reißende Wasser stürzten und ertranken, wie Medien unter Berufung auf die Behörden berichteten.
Lage auf Mallorca ruhig
Auf der beliebten Urlaubsinsel Mallorca blieb die Lage inzwischen trotz Unwetterwarnung der dritthöchsten Stufe Gelb ruhig. Am Flughafen in Palma kam es zwar nach Angaben der Verwaltungsbehörde Aena zu Verspätungen von durchschnittlich 50 Minuten.
Am Sonntag sei bisher aber kein einziger Flug gestrichen worden, hieß es. Mehrere Fähren, die die Balearen mit dem Festland verbinden, wurden gestrichen.
Mallorca war erst am vorigen Wochenende vom Sturm Betty heimgesucht worden, der zu chaotischen Verhältnissen vor allem auf dem Flughafen Son Sant Joan in Palma geführt hatte.
Zusammenfassung
- Wegen schwerer Unwetter durften am Sonntag knapp 10.000 Menschen in Spanien ihre Häuser und Wohnungen nicht verlassen.
- Zuvor waren am Samstag bereits zwei Menschen aufgrund der Wetterlage gestorben.
- Videos zeigen heftige Überschwemmungen.