APA/FEUERWEHR HADERSDORF/MANFRED WIMMER

Sturm mit über 130 km/h: Umgestürzte Bäume fordern Feuerwehren

In Niederösterreich, Oberösterreich und in der Steiermark sorgten Sturm, umgestürzte Bäume und beschädigte Stromleitungen für zahlreiche Feuerwehreinsätze. Die Semmering Schnellstraße (S6) wurde wegen eines Felssturzes gesperrt.

Eine Sturmfront hat am Mittwoch für mehrere Feuerwehreinsätze in Niederösterreich gesorgt. Seit den Nachmittagsstunden rückten die Helfer rund 40 Mal aus, teilte Klaus Stebal vom Landeskommando am Abend auf APA-Anfrage mit.

Am meisten betroffen waren die Bezirke Baden, Neunkirchen und Wiener Neustadt. Bäume mussten von Straßen und Stromleitungen entfernt werden, auch Sicherungsarbeiten waren gefragt.

Alleine zehn Einsätze gab es nach Angaben des Bezirksfeuerwehrkommandos im Raum Baden. Im Traiskirchner Ortsteil Möllersdorf lösten sich Blechteile von einem Mehrparteienhaus, in Weissenbach a. d. Triesting wurde eine Gartenhütte aus Metall von Windböen erfasst und in die Triesting geschleudert. Die losen Teile wurden von der Feuerwehr per Ladekran eingesammelt.

Semmering Schnellstraße gesperrt

Die Semmering Schnellstraße (S6) musste wegen eines Felssturzes zwischen Maria Schutz und Gloggnitz (Bezirk Neunkirchen) in Richtung Wien gesperrt werden. Eine Umleitung wurde eingerichtet, mehrere Autos wurden laut ORF beschädigt. 

In den Bergen: Windspitzen von über 160 km/h

Am Jauerling in der Wachau maß die Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) Windgeschwindigkeiten von 132,5 km/h. In den Bergen wurden teils noch höhere Windspitzen festgestellt: Am Feuerkogel (Oberösterreich) meldete die ZAMG etwa 164,9 km/h, am Sonnblick (Salzburg) 142,6 km/h. 

Wie das Wetter in den kommenden Tagen wird:

Steiermark: Auto von Baum getroffen

Glimpflich endete ein Einsatz in der Steiermark. Auf der Schirmitzbühelstraße in Kapfenberg stürzte ein Fichtenbaum laut Polizei im stürmischen Wind auf die Fahrbahn und landete am Dach des Autos einer 62-Jährigen. "Die Frau blieb unverletzt und fuhr in ihrem Schock vorerst noch einige Kilometer weiter, bevor sie Anzeige bei der Polizei erstattete", hieß es in der Aussendung der Polizei. 

Am Pkw der Frau entstand ein Totalschaden. Auch das Stromkabel einer Straßenlaterne wurde durch den umfallenden Baum durchtrennt, die Straße musste kurz gesperrt werden. 

Zahlreiche Einsätze in Oberösterreich

In Oberösterreich musste die Feuerwehr im Laufe des Mittwochs rund 20 Mal ausrücken, wie die Landeswarnzentrale den "Oberösterreichischen Nachrichten" mitteilte. Häufig galt es umgestürzte Bäume wegzuräumen, Verkehrswege freizumachen oder Masten zu sichern, die umzustürzen drohten.

In Zwettl an der Rodl (Bezirk Urfahr Umgebung) stürzte ein Baum auf eine Stromleitung. Zur sicheren Entfernung musste der Storm vorübergehend abgeschaltet werden, teilte die örtliche Feuerwehr mit. 

In Ohlsdorf (Bezirk Gmunden) warf schon gegen Mittag eine Windböe einen Baum auf den Traktor, mit dem ein Altbauer unterwegs war. Der Baum traf die linksseitige Fahrertüre des Traktors und verfehlte den 70-Jährigen nur knapp. Der Mann überstand den Vorfall mit einem gehörigen Schrecken und blieb unverletzt. 

Im Laufe der Nacht dürfte der starke Wind abflauen, es ist aber weiterhin Vorsicht geboten. 

ribbon Zusammenfassung
  • In Niederösterreich, Oberösterreich und in der Steiermark sorgten starker Wind, umgestürzte Bäume und beschädigte Stromleitungen für zahlreiche Feuerwehreinsätze.
  • Die Semmering Schnellstraße wurde wegen eines Felssturzes gesperrt.
  • Auf der Schirmitzbühelstraße in Kapfenberg stürzte ein Fichtenbaum laut Polizei im stürmischen Wind auf die Fahrbahn und landete am Dach des Autos einer 62-Jährigen.
  • In Ohlsdorf (Bezirk Gmunden) warf schon gegen Mittag eine Windböe einen Baum auf den Traktor, mit dem ein Altbauer unterwegs war.