Türkei registriert Fischsterben am Golf von Izmir
Seit Ende August ist die Bevölkerung alarmiert, weil immer wieder tote Fische angeschwemmt werden und sich Gestank über der Bucht ausbreitet. Kurum sagte, man habe daraufhin Proben entnommen und erschreckende Werte festgestellt. So sei etwa der Ammoniak-Gehalt 50 Mal höher als er sein sollte. Das bedeute, dass Haushalts- und Industrieabfälle ungefiltert ins Meer geleitet würden.
Beim Sauerstoffgehalt ergebe sich ein ähnliches Bild. Normalerweise liege dieser in der Bucht von Izmir bei sechs Milligramm pro Liter, man habe aber nur 1,8 Milligramm pro Liter gemessen. Der für Fische kritische Grenzwert liege bei vier Milligramm pro Liter. "Das bedeutet, im Meer ist kein Sauerstoff mehr enthalten." Man werde die Ursache noch genauer untersuchen.
Neben der Verschmutzung spielte auch die Erwärmung des Meeres eine Rolle, sagte Esin Suzer, Expertin für Meereswissenschaft an der Universität des 9. September in Izmir, der staatlichen Nachrichtenagentur Anadolu. Die massenhafte Ausbreitung von Algen produziere toxische Stoffe und verursache damit eine Verminderung des Sauerstoffgehalts. Verschlimmert werde die Situation durch die Erwärmung des Meeres. "Hohe Temperaturen fördern die Vermehrung von Organismen. Die Wassertemperatur liegt bei 28 bis 29 Grad, und da es keine Wasserzirkulation gibt, erwärmt sich das stehende Wasser immer weiter", so Suzer.
Die Türkei war zuletzt von mehreren Hitzewellen heimgesucht worden. Nach Angaben des Meteorologischen Instituts war der Monat Juli etwa der heißeste Juli seit 53 Jahren. Izmir an der Ägäis ist mit rund 4,5 Millionen Einwohnern die drittgrößte Stadt der Türkei, nahe der Küstenstadt liegen beliebte Urlaubsorte wie etwa Cesme.
Zusammenfassung
- In der Bucht von Izmir sterben Fische aufgrund von Sauerstoffmangel. Der Ammoniak-Gehalt ist 50 Mal höher als normal, und der Sauerstoffgehalt liegt bei nur 1,8 mg/L, weit unter dem kritischen Wert von 4 mg/L.
- Izmir, die drittgrößte Stadt der Türkei mit 4,5 Millionen Einwohnern, wurde zuletzt von mehreren Hitzewellen heimgesucht. Der Juli war der heißeste seit 53 Jahren, was die Situation weiter verschlimmert.