Trockenheit und Hochwasser durch Amazonas-Abholzung
Demnach fiel in gerodeten Gebieten während der Regenzeit mehr Niederschlag, da sich der Boden schneller erwärmte, was letztlich zu mehr Feuchtigkeit in der Luft führte. Dagegen kam es in der Trockenzeit zu weniger Verdunstung und damit zu weniger Regen.
Frühere Untersuchungen hatten bereits gezeigt, dass durch den Rückgang der Vegetation weniger Wasser in die Atmosphäre aufgenommen wurde, was zu allgemein trockeneren Bedingungen führte. Die Wissenschafter versuchten nun, ein noch detaillierteres Bild zu erhalten, und werteten regionale Klimasimulationen sowie Satellitendaten aus den Jahren zwischen 2000 und 2020 aus. Das Ergebnis: Die Auswirkungen der Abholzung des Amazonas-Gebiets sind je nach Jahreszeit unterschiedlich.
Die Konsequenzen sind jedoch in jedem Fall alarmierend. Laut den Studienautoren könnten stärkere Niederschläge während der Regenzeit zu Überschwemmungen führen und negative Auswirkungen auf die Landwirtschaft haben. Dagegen verursacht die durch Abholzung verursachte Trockenheit ihren Erkenntnissen zufolge Dürren, eine höhere Waldbrandgefahr und bedroht die Tierwelt. Zudem verringert das Fällen der Bäume die Aufnahme von CO2.
Wegen der zentralen Rolle des Amazonas-Regenwalds bei der Regulierung des regionalen und globalen Klimas müsse mehr dafür getan werden, die Gebiete zu schützen und aufzuforsten, fordern die Wissenschafter. Der Amazonas-Regenwald erstreckt sich über neun Länder, größtenteils liegt er in Brasilien. Er ist einer der wenigen verbliebenen großen Urwälder der Welt und beherbergt mehr Pflanzen- und Tierarten als jeder andere Ort der Erde. Zudem ist er mit seinen Milliarden von Bäumen ein für das Weltklima besonders bedeutender CO2-Speicher. In den vergangenen hundert Jahren wurden jedoch große Flächen des Amazonas-Regenwaldes zerstört.
Zusammenfassung
- Die Abholzung des Amazonas-Regenwalds führt laut einer Studie in 'Nature' zu verstärkten Dürren und Überschwemmungen, da sie die Regenmuster in der Region verändert.
- Satellitendaten von 2000 bis 2020 zeigen, dass in gerodeten Gebieten während der Regenzeit mehr Niederschlag fällt, während in der Trockenzeit weniger Regen auftritt.
- Forscher warnen, dass die Abholzung die CO2-Aufnahme verringert und fordern verstärkte Schutzmaßnahmen für den Amazonas, der sich über neun Länder erstreckt.