Tötungsdelikte in Schweden auf niedrigsten Stand seit 2014
Schweden hat seit Jahren mit einer massiven Zunahme der Bandenkriminalität zu kämpfen. Die Banden liefern sich vor allem in den Vororten großer Städte blutige Auseinandersetzungen um die Kontrolle über den Drogen- und Waffenhandel, regelmäßig kommt es zu Schießereien und Explosionen. Als Auftragskiller heuern die Gangs auch immer wieder Kinder und Jugendliche unter 15 Jahren an, die noch nicht strafmündig sind.
Trotz eines Rückgangs der Schusswaffengewalt starben die meisten Opfer von Tötungsdelikten in Schweden im vergangenen Jahr durch tödliche Schüsse: 45 der 92 Opfer wurden dem Bericht zufolge erschossen, acht weniger als im Jahr 2023.
Die schwedische Polizei hatte schon im Jänner mitgeteilt, dass die Zahl der Schusswaffenvorfälle 2024 das zweite Jahr in Folge gesunken sei. Insgesamt wurden demnach 296 Vorfälle erfasst, 20 Prozent weniger als im Vorjahr. Die Polizei führte den Rückgang auf einen neuen Ansatz zur Vorbeugung von Gewaltverbrechen zurück.
Der von den ultrarechten Schwedendemokraten unterstützte konservative Regierungschef Ulf Kristersson war 2022 mit dem Versprechen angetreten, die Kriminalität massiv zu bekämpfen. Im vergangenen Februar hatte ein 35-jähriger Mann beim schlimmsten Schusswaffenangriff in der Geschichte Schwedens in einem Bildungszentrum für Erwachsene in Örebrö zehn Menschen und dann sich selbst erschossen.
Zusammenfassung
- In Schweden wurde 2024 mit 92 Tötungsdelikten der niedrigste Stand seit 2014 erreicht, was 29 Fälle weniger als im Vorjahr bedeutet.
- Trotz eines allgemeinen Rückgangs der Schusswaffengewalt starben 45 der Opfer durch Schüsse, acht weniger als 2023.
- Die schwedische Polizei meldete 296 Schusswaffenvorfälle, 20 Prozent weniger als im Vorjahr, und führt dies auf einen neuen Präventionsansatz zurück.