Todesfahrt von Mannheim - Einvernahme geplant
Der Verdächtige soll am Rosenmontag mit einem Wagen mit einer laut Stenger "irren" Geschwindigkeit Hunderte Meter weit durch die Mannheimer Fußgängerzone gerast sein. Auf Höhe des Paradeplatzes rammte das Auto mehrere Passanten. Der Fahrer steuerte den Wagen nach Überzeugung der Ermittler bewusst auf seine Opfer zu. Er wurde kurze Zeit später festgenommen. Der Mann ist laut Polizei mehrfach vorbestraft.
Die Todesfahrt hatte nach bisherigen Erkenntnissen der Ermittler keinen extremistischen oder religiösen Hintergrund. Die Motivation könne eher in der Person des Täters begründet sein, erklärte Baden-Württembergs Innenminister Thomas Strobl (CDU). Die Staatsanwaltschaft verwies auf Anhaltspunkte für eine psychische Erkrankung des Täters, weshalb sich die Ermittler auf diesen Aspekt konzentrieren.
Die Ermittler haben bis in die späten Abendstunden des Rosenmontags die Wohnung des Festgenommenen in Ludwigshafen (Rheinland-Pfalz) durchsucht. Auch ein im Auto des Todesfahrers entdeckter Zettel beschäftigt die Ermittler. Auf diesem sind Bleistiftskizzen zu sehen. Notiert sind demnach in etwas krakeliger Schrift Geschwindigkeit und Fahrt. Die Ermittler müssen jetzt prüfen, inwieweit diese Aufzeichnungen relevant sind.
Die Opfer
Bei der Todesfahrt starben eine 83-jährige Frau und ein 54-jähriger Mann. Es gebe keine Erkenntnisse, dass Kinder betroffen sind, sagte der Präsident des Landeskriminalamts, Andreas Stenger. Elf Menschen wurden der Polizei zufolge verletzt, mehrere von ihnen schwer. Alle Verletzten wurden ins Krankenhaus gebracht.
Zusammenfassung
- Ein 40-jähriger Mann aus Ludwigshafen wird des zweifachen Mordes verdächtigt, nachdem er in Mannheim mit hoher Geschwindigkeit in eine Menschenmenge raste. Bei der Festnahme verletzte er sich mit einer Schreckschusspistole.
- Bei der Todesfahrt starben eine 83-jährige Frau und ein 54-jähriger Mann. Insgesamt wurden elf Menschen verletzt, mehrere davon schwer. Die Ermittler vermuten keinen extremistischen Hintergrund.
- Die Staatsanwaltschaft untersucht Hinweise auf eine psychische Erkrankung des Täters. Ein im Auto gefundener Zettel mit Skizzen wird auf seine Relevanz geprüft.