Swift-Anschlagspläne: Wie sicher ist das Security-Personal?

Der 19-jährige Hauptverdächtige rund um die Anschlagspläne auf ein Taylor-Swift-Konzert in Wien wollte offenbar als Security arbeiten. Er wurde aber abgelehnt. Was wird getan, damit Securitys auch wirklich für Sicherheit und nicht Gefahr sorgen? Könnte sich ein potenzieller Terrorist als Security einschleichen?

"Aber wer überwacht die Wächter selbst?", fragte der römische Satiriker Juvenal in einem berühmten Ausspruch, der auch in die Popkultur ("Who watches the Watchmen?") einging.

Diese Frage drängt sich auch aktuell auf, denn PULS 24 Informationen zufolge hat der 19-jährige Hauptverdächtige rund um die Anschlagspläne auf Taylor-Swift-Konzerte in Wien versucht, einen Job als Security zu bekommen. Er wurde allerdings abgelehnt.

Wie PULS 24 erfuhr, wurde eine Sicherheitsüberprüfung bei der Polizei angefragt und negativ bewertet.

Sein 17-jähriger Komplize, der auch in U-Haft sitzt, hingegen schaffte es, bei einer Facility-Management-Firma angestellt zu werden. Er wurde am Mittwochabend in der Nähe des Ernst-Happel-Stadions festgenommen. Der Mittwoch war offenbar sein erster Arbeitstag im Stadion.

Gesetzliche Rahmenbedingungen mit Lücken

Wie steht es also um die Sicherheit innerhalb der Sicherheitsdienstleister? Die gesetzlichen Rahmenbedingungen haben nämlich Lücken. Das betrifft etwa die "Ausbildungsstandards, die leider in Österreich noch nicht gesetzlich geregelt sind", sagte Robert Grabovszki, Generalsekretär des Verbands der Sicherheitsunternehmen Österreichs (VSÖ) im PULS 24 Interview. 

Über den Verband sind zwar nur acht Unternehmen (darunter Securitas, G4S und ÖWD) der rund 500 Gewerbeberechtigten organisiert, sie stellen allerdings rund zwei Drittel der Mitarbeiter:innen im privaten Sicherheitswesen in Österreich. 

Verpflichtende Sicherheitschecks von Bewerbern

Für Bewerber sind im Vorfeld Sicherheitschecks "zwingende Voraussetzung aus der Gewerbeordnung", sagte er. Dazu komme eine behördliche Zuverlässigkeitsüberprüfung zum Einsatz. So werden etwa Personendaten und ein polizeilicher Strafregisterauszug überprüft.

Wer vorbestraft ist, könne also nicht Security werden. "Wenn es hier eine Vorstrafe gibt, erscheint es mir schwierig, eine positive Zuverlässigkeitsüberprüfung zu bekommen", so Grabovszki. 

Auch im nächsten Schritt, im Rahmen der Grundausbildung, würden die Trainer:innen dann genau auf etwaige "Auffälligkeiten" achten. Diese würden dem Unternehmen "rückgemeldet und Empfehlungen ausgesprochen", sagte er. So können Trainer:innen auch davon abraten, eine Person einzustellen.

Video: Alle News rund um die Absage der Swift-Konzerte

Die Mitglieder im VSÖ würden zertifiziert und kontrolliert, um Qualitätskriterien einzuhalten, so Grabovszki. So sei eine Grundausbildung für Mitglieder verpflichtend. Die umfasst rechtliche und psychologische Grundlagen in einem "zumindest 16-stündigen Basiskurs", etwa auch Konfliktmanagement. 

VSÖ fordert gesetzliche Regelung

Viele Security-Dienstleister stellen sich aber nicht diesen selbst auferlegten Regeln, gerade was die Ausbildung betrifft. Das bedeutet nicht zwangsläufig, dass das Personal dort nicht geschult wird, wirklich sicher sein kann man sich aber nicht. 

"Der VSÖ arbeitet hier seit Jahren daran, das auf gesetzlichen Rahmen zu bringen. Dazu zählt eine verpflichtende Grundausbildung, die Zuverlässigkeitsüberprüfung und auch das Tragen eines sichtbaren Ausweises, der nur ausgestellt wird, wenn alle Voraussetzungen erfüllt wurden", so der Generalsekretär. 

ribbon Zusammenfassung
  • Der 19-jährige Hauptverdächtige rund um die Terrorpläne auf ein Taylor Swift Konzert in Wien wollte offenbar als Security arbeiten, wurde aber abgelehnt.
  • Was wird getan, damit Securitys auch wirklich für Sicherheit und nicht Gefahr sorgen?
  • Könnte sich ein potenzieller Terrorist als Security einschleichen?