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Taliban halten österreichischen Rechtsextremisten fest

Entgegen der Warnung des Außenministeriums reiste ein ehemaliger Lehrer und bekannter österreichischer Rechtsextremist nach Afghanistan und wurde dort von den Taliban festgenommen. Ihm wird Spionage vorgeworfen.

Laut eines Berichts des "Standard" veröffentlichte der Wiener Rechtsextremist Herbert F. kürzlich in einer einschlägigen Zeitschrift einen Artikel mit dem Titel "Urlaub bei den Taliban". Darin zeigt er sich beeindruckt vom Leben auf den Basaren – rechtsextreme Medien versuchen vermehrt mit solchen Reiseberichten zu suggerieren, dass Afghanistan wieder sicher sei. Nun sitzt F. seit ein paar Wochen dort in Haft. Ihm wird Spionage vorgeworfen.

Außenministerium informiert

Das Außenministerium weiß von dem Fall und bestätigt dem "Standard" die "Verhaftung eines österreichischen Staatsbürgers, der entgegen der seit Jahrzehnten bestehenden Reisewarnung nach Afghanistan gereist ist". Eine Lösung werde gesucht, "konsularische" Hilfe sei in Afghanistan natürlich nur beschränkt möglich.

Gründungsmitglied der NDP

Der 1939 geborene F. ist laut dem Bericht seit Jahrzehnten in der rechtsextremen Szene aktiv, war Gründungsmitglied der 1988 verbotenen Nationaldemokratischen Partei (NDP) und unterhielt enge Kontakte zu u.a. Holocaust-Leugner Gerd Honsik.

ribbon Zusammenfassung
  • Entgegen der Warnung des Außenministeriums reiste ein ehemaliger Lehrer und bekannter österreichischer Rechtsextremist nach Afghanistan und wurde dort von den Taliban festgenommen.
  • Ihm wird Spionage vorgeworfen.
  • Das Außenministerium ist informiert und sucht eine Lösung.