Swift-Anschlagspläne: 19-Jähriger baute Bombe im Garten
Ein 19-jähriger Österreicher wurde am Mittwoch festgenommen - er plante laut Ermittlern einen Anschlag auf die Wien-Konzerte von US-Popstar Taylor Swift. Rund 200.000 Besucher:innen waren erwartet worden, die Konzerte wurden als Reaktion auf die Gefahrenlage abgesagt. Am Mittwoch griffen die österreichischen Behörden in Ternitz im südlichen Niederösterreich zu.
Der 19-jährige, vorerst geständige Hauptverdächtige baute im Garten seines Wohnhauses in Ternitz (NÖ) bereits an einer Bombe. Laut PULS 24 Informationen soll er mit Handschuhen, FFP2-Maske und Chemikalien experimentiert haben.
Der Mann mutmaßlich einen Suizid-Anschlag mit einer Bombe ausführen.
17-Jähriger bei Flucht-Übungstour dabei
Ermittelt wurde auch, dass der 19-Jährige mit dem falschen Blaulicht, das bei ihm gefunden wurde, eine Spritztour unternommen haben soll. Dabei wurde er offenbar von zwei Personen begleitet, darunter der 17-Jährige, der ebenfalls im Zusammenhang mit den Anschlagsplänen festgenommen worden war. Die zwei Tatverdächtigen waren laut PULS 24 Informationen sehr eng befreundet.
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Tatverdächtiger rudert zurück
Gegenüber PULS 24 spricht die Anwältin des 19-Jährigen, Ina-Christin Stiglitz, davon, dass ihr Mandat nur "cool" sein wollte. Er hätte sich nie mit der Ideologie des Islamischen Staats (IS) identifiziert und hätte keinen Anschlag auf die Konzerte geplant.
Die Bomben-Experimente habe er unternommen, weil er ein interessierter Mensch sei. Laut Stiglitz wäre die Bombe, die der 19-Jährige in Ternitz im Kühlschrank aufbewahrte, auch gar nicht funktionsfähig gewesen. Die Messer, die auf dem Foto zu sehen sind, das das BMI vom Haupttatverdächtigen veröffentlichte, habe er sich auf Amazon bestellt.
IS-Bekennerfoto und Geständnis
Die österreichischen Behörden erhielten zu den Anschlagsplänen einen Tipp aus dem Ausland. Demnach wurde unter anderem der amerikanische Geheimdienst auf den 19-jährigen Ternitzer aufmerksam, weil ein IS-Bekennerfoto von ihm im Netz kursierte. Derartige Bekenntnis-Dokumentationen sind üblich für Suizid-Attentate und werden nach der Tat veröffentlicht.
In seinem ersten Verhör hatte der 19-Jährige seine Terror-Pläne gestanden und angegeben, so viele Ungläubige wie möglich töten zu wollen, so der Staatsschutz am Donnerstag im Rahmen der Präsentation erster Ermittlungsergebnisse.
Der 19-Jährige und 17-Jährige, gegen die die Staatsanwaltschaft Wiener Neustadt wegen terroristischer Vereinigung und krimineller Organisation ermittelt, sitzen wegen Tatbegehungsgefahr in U-Haft. Der nächste reguläre Haftprüfungstermin findet am 23. August statt.
Staatsschutz sah Zeitdruck
Die Direktion Staatsschutz und Nachrichtendienst (DSN) und deren Leiter Omar Haijawi-Pirchner hatten am Samstag betont, dass die DSN erst zeitnah von den Anschlagsplänen erfahren hatte.
https://twitter.com/Kosak_Daniel/status/1822288298577986034
In einer gemeinsamen Stellungnahme der "Kooperationsstelle der Nachrichtendienste Österreichs (KSN)" dementierten nun am Samstag die Leiter und Direktoren der drei heimischen Nachrichtendienste, dass "Informationen zu den Verdächtigen oder zu den geplanten Anschlägen bereits seit 14 Tagen bei den Diensten verfügbar gewesen wären", entsprechende Berichte "entbehren jeglicher Grundlage".
Besonders im Falle einer terroristischen Bedrohung erfolge "die Weitergabe und daraus resultierende Zusammenarbeit zeitverzugslos, professionell und friktionslos", wurde betont.
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Zusammenfassung
- Neue Ermittlungserkenntnisse zeigen, wie weit fortgeschritten die Anschlagspläne rund um die abgesagten Taylor Swift Konzerte in Wien gewesen sein sollen:
- Der vorerst geständige 19-jährige Hauptverdächtige baute bereits an einer Bombe.
- Der 17-Jährige zweite Tatverdächtige begleitete ihn bei einer mutmaßlichen Übungstour mit dem falschen Blaulicht, das in Ternitz sichergestellt wurde.