APA/APA/EXPA/JOHANN GRODER/EXPA/JOHANN GRODER

Starke Gletscherschmelze in den Hohen Tauern registriert

Die von der Geosphere Austria regelmäßig vermessenen Gletscher in den Hohen Tauern sind im vergangenen Jahr sehr stark geschmolzen, hieß es am Mittwoch in einer Aussendung anlässlich des UNO-Welttags der Gletscher (21. März). So zeige die Auswertung der Herbstmessung auf den Gletschern der Hohen Tauern (Kleinfleißkees, Goldbergkees, Pasterze) sehr hohe Schmelzraten im vergangenen Gletscherjahr (Herbst 2022 bis Herbst 2023).

"Der Neuschnee im Frühling 2023 brachte den Gletschern noch einen guten Start, aber dann folgten einer der wärmsten Sommer und einer der wärmsten Herbste der Messgeschichte", sagt Glaziologe Anton Neureiter von der Geosphere Austria, "auf den Gletschern im Bereich des Hohen Sonnblicks - Kleinfleißkees und Goldbergkees - gab es 2023 die zweithöchste Schmelzrate seit Messbeginn. Die Eisdicke dieser Gletscher schmolz im vergangen Jahr im Mittel um 1,9 Meter."

Auch die Pasterze, Österreichs größter Gletscher schmilzt stark, besonders im Bereich der Zunge, dem unteren Bereich des Gletschers. "Seit dem Jahr 2012 hat die Gletscherzunge der Pasterze bis zu 120 Meter an Eisdicke verloren" sagt Glaziologe Anton Neureiter, "insgesamt sind seit 2012 von der Pasterzenzunge rund 168 Millionen Kubikmeter Eis geschmolzen. Das entspricht einem Eiswürfel mit einer Seitenlänge von 552 Metern."

Das laufende Gletscher- und Schneedeckenmonitoring auf den Gletschern des Sonnblicks und der Pasterze ist Teil des Programms Global Cryosphere Watch der Weltorganisation für Meteorologie (WMO) und wird vom Bundesministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie (BMK) finanziert.

ribbon Zusammenfassung
  • Die Gletscher in den Hohen Tauern, darunter das Kleinfleißkees und das Goldbergkees, verzeichneten 2023 mit einer durchschnittlichen Schmelzrate von 1,9 Metern eine der höchsten Schmelzraten seit Beginn der Messungen.
  • Die Pasterze, Österreichs größter Gletscher, hat besonders im Bereich der Zunge seit 2012 rund 120 Meter an Eisdicke eingebüßt, was einem Verlust von 168 Millionen Kubikmetern Eis entspricht.
  • Die Gletschermessungen sind Teil des Global Cryosphere Watch der WMO und werden durch das Bundesministerium für Klimaschutz finanziert.