Stalker prügelte Polizisten ins Spital, Opfer auch mit Umbringen bedroht
Ein mutmaßlicher Stalker soll am Mittwoch einer 18-Jährige in ihre Wohnung in der Wiener Leopoldstadt gefolgt sein. Das Haus fand er, weil er den Instagram-Live-Blog seines mutmaßlichen Opfers verfolgt haben soll.
In der Wohnung soll er ihr, wie berichtet, mit Vergewaltigung gedroht haben. Die junge Frau konnte durchs Fenster auf einen Mauervorsprung fliehen. Als die Polizei eintraf, soll der Verdächtige fünf Beamte ins Spital geprügelt haben.
Mittlerweile wurde der 20-jährige Österreicher an die Justiz übergeben, sagte die Wiener Polizei am Freitag auf PULS 24 Nachfrage. Die Untersuchungshaft sei "in Aussicht" gestellt worden, darüber werde nun das Gericht entscheiden. Der Verdächtige war bislang nicht amtsbekannt, soll die Frau aber auch schon davor mit dem Umbringen bedroht haben.
"Weitgehend geständig"
In der Einvernahme durch die Polizei soll sich der Verdächtige "weitgehend geständig" gezeigt haben, teilte ein Sprecher der Polizei mit. Er relativiere die mutmaßliche Tat aber. Er soll zugegeben haben, die Frau auf Social Media verfolgt und mit Hilfe von Google Maps das Haus gefunden zu haben. Auch Streams, die die Frau schon früher gemacht hatte, soll er verfolgt haben.
Im Haus angekommen, soll er an alle Türen geklopft haben, bis er die Wohnung der 18-Jährigen fand. Als diese öffnete, soll er laut eigenen Angaben einen Fuß in die Tür gestellt haben. Dass er sich mit Gewalt Zugang verschafft haben soll, relativiert er laut Polizei. Es sei keine Kraft notwendig gewesen, soll er ausgesagt haben.
Mit seinem angeblichen Geständnis, bringt sich der Verdächtige weiter in Bedrängnis: Denn er habe die Frau verfolgt, weil er sich bei ihr "entschuldigen" wollte, weil er sie davor in Chats mit dem Umbringen bedroht habe, soll er ausgesagt haben. Er habe gewollt, dass sie "Freunde bleiben". Auch das könne laut Polizei als gefährliche Drohung gewertet werden - wie auch die mutmaßliche Drohung mit der Vergewaltigung.
Fünf Beamte mussten ins Spital
Auf die Frage, warum er bei der Festnahme fünf Polizist:innen geschlagen und einen davon sogar gewürgt haben soll, soll er ausgesagt haben, er habe "überreagiert". Fünf Beamte mussten ins Spital, der Verdächtige konnte nur mit Pfefferspray festgenommen werden.
Der Verdächtige und die Frau sollen sich laut Polizei vor rund eineinhalb bis zwei Jahren bei einem Seminar kennengelernt haben. Schon damals sei der mutmaßliche Stalker aufdringlich gewesen.
Die 18-Jährige habe dem Mann schon damals mitgeteilt, dass sie keinen Kontakt mehr mit ihm haben wolle. Seither soll er sie über diverse soziale Medien verfolgt haben – unter anderem auch mit mehreren Alias-Namen über ein Gaming-Forum für PlayStation.
Zusammenfassung
- Am Mittwoch nahm die Polizei in Wien-Leopoldstadt einen mutmaßlichen Stalker fest, der heftigen Widerstand leistete.
- Die Wohnung seines 18-jährigen Opfers fand er über einen Instagram-Livestream.
- Er sei laut Polizei geständig, relativiere die mutmaßliche Tat aber. Schon vor Mittwoch soll er die junge Frau auch mit dem Umbringen bedroht haben.