Schuldspruch für Greta Thunberg
Zudem muss sie 1.000 Kronen (etwa 86,50 Euro) an einen Fonds zur Unterstützung von Gewaltopfern zahlen, berichtet die schwedische Nachrichtenagentur TT am Montag aus dem Gerichtssaal. Die schwedische Klimaaktivistin Greta Thunberg musste sich am Montag im südschwedischen Malmö vor Gericht verantworten.
Laut der von der Nachrichtenagentur AFP eingesehenen Anklageschrift wird der 20-Jährigen vorgeworfen, bei einer Protestveranstaltung am 19. Juni einem Polizeibefehl, eine Klimademonstration zu verlassen, nicht Folge geleistet zu haben. Die Stockholmerin Thunberg hatte sich im Juni an einem mehrtägigen Klimaprotest im Ölhafen von Malmö beteiligt, bei dem unter anderem Tankwagen mit Öl am Verlassen des Hafens gehindert worden waren.
Hafen blockiert
Thunberg gab zu, an dem Protest beteiligt gewesen zu sein und der Polizeianordnung nicht Folge geleistet zu haben, plädierte jedoch auf nicht schuldig und sagte, dass sie aus der Not heraus gehandelt habe. Sie bestritt jedoch, dass es sich um eine Straftat handelte. "Mein Handeln ist gerechtfertigt", sagte Thunberg laut der Zeitung "Sydsvenskan" vor Gericht.
"Ich glaube, dass wir uns in einer Notlage befinden, die Leben, Gesundheit und Eigentum bedroht. Unzählige Menschen und Gemeinschaften sind sowohl kurzfristig als auch langfristig gefährdet", so die Klimaaktivistin.
Höchststrafe: Sechs Monate Haft
Thunberg drohte nach schwedischem Strafrecht eine Höchststrafe bis zu sechs Monaten Haft. Staatsanwältin Charlotte Ottosen sagte jedoch der AFP, dass diese Art von Vergehen üblicherweise mit einer Geldstrafe belegt würden - und so kam es auch.
Thunberg beendete Schulstreiks im Juni
Thunberg hatte als 15-Jährige damit begonnen, sich freitags während der Unterrichtszeit vor das schwedische Parlament in Stockholm zu setzen und so für effektivere Klimaschutzmaßnahmen zu demonstrieren. Ihr wöchentlicher Streik weitete sich in wenigen Monaten zur globalen Protestbewegung "Fridays for Future" aus, auch in Österreich. Ihre Schulstreiks beendete Thunberg im Juni, da sie ihren Abschluss gemacht hatte.
Die junge Aktivistin prangert regelmäßig Regierungen in harschen Worten dafür an, dass sie nicht genug gegen die Klimaerwärmung täten.
Zusammenfassung
- Die schwedische Klimaaktivistin Greta Thunberg ist am Montag von einem Gericht im südschwedischen Malmö schuldig gesprochen worden.
- Thunberg wurde wegen Widerstands gegen die Staatsgewalt zu 30 Tagessätzen von je 50 Schwedischen Kronen (umgerechnet rund 4,30 Euro) verurteilt.
- Sie soll am 19. Juni einem Polizeibefehl, eine Klimademonstration zu verlassen, nicht Folge geleistet haben.
- Thunberg gab zu, an dem Protest beteiligt gewesen zu sein und der Polizeianordnung nicht Folge geleistet zu haben, plädierte jedoch auf nicht schuldig.