Mangelnder Klimaschutz: Thunberg verklagt Schweden
"Noch nie wurde ein Klimarechtsverfahren von dieser Größenordnung in das schwedische Rechtssystem eingebracht", sagte Ida Edling von der Organisation Aurora. Die Organisation hat die Klage initiiert und erklärte, sie sei am Freitag einem Gericht in Stockholm digital übermittelt worden.
Staat verpflichten, seinen Anteil zu leisten
Die Klage wurde bereits fast zwei Jahre vorbereitet und nun vor dem Hintergrund der Kritik an der Klimapolitik der neuen rechtsgerichteten Regierung eingereicht. "Wenn wir gewinnen, gibt es also ein Urteil, nachdem der Staat verpflichtet ist, seinen Anteil zu leisten im Rahmen der weltweiten Maßnahmen, die notwendig sind, um das 1,5-Grad-Ziel zu halten", erklärte Edling. Die internationale Gemeinschaft hatte sich Ende 2015 in Paris darauf verständigt, die Erderwärmung auf deutlich unter zwei Grad, möglichst aber auf 1,5 Grad im Vergleich zum vorindustriellen Zeitalter zu begrenzen.
In den vergangenen Jahren sind mehrfach Organisationen und Bürger vor Gericht gegangen, um ihren Regierungen fehlendes Handeln gegen den Klimawandel vorzuwerfen. Die Initiative ist die erste ihrer Art vor der schwedischen Justiz, allerdings haben sechs junge portugiesische Aktivisten Schweden bereits zusammen mit 31 weiteren Ländern wegen mutmaßlicher Untätigkeit gegen die Erderwärmung vor den Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte gezogen.
Zusammenfassung
- Mehr als 600 junge Menschen, darunter die Klimaaktivistin Greta Thunberg, haben eine Klage gegen den schwedischen Staat wegen mangelnder Klimaschutzmaßnahmen eingereicht.
- "Noch nie wurde ein Klimarechtsverfahren von dieser Größenordnung in das schwedische Rechtssystem eingebracht", sagte Ida Edling von der Organisation Aurora.
- Die Organisation hat die Klage initiiert und erklärte, sie sei am Freitag einem Gericht in Stockholm digital übermittelt worden.