Schüsse vor Weißem Haus: "Sir, könnten Sie bitte mit mir kommen?"

US-Präsident Donald Trump musste wegen Schüssen vor dem Weißen Haus eine Pressekonferenz unterbrechen - ein Mann wurde niedergeschossen. Er habe behauptet, eine Waffe zu tragen.

Wegen eines Schusswaffenvorfalls nahe dem Weißen Haus hat US-Präsident Donald Trump eine Pressekonferenz vorübergehend unterbrochen. Der Amtssitz des Präsidenten wurde am Montag zeitweise abgeriegelt, mehrere Straßen gesperrt.

Nach Angaben des für den Schutz des Präsidenten zuständigen Secret Service hatte ein Beamter einen Straßenblock vom Weißen Haus entfernt einen offenbar bewaffneten Mann durch einen Schuss in die Brust verletzt. Die Hintergründe des Vorfalls waren unklar.

Der Mann, der am Montag für die abrupte Unterbrechung einer Pressekonferenz von Trump sorgte und dann von einem Sercret Service-Beamten niedergeschossen wurde, war vermutlich unbewaffnet. Das berichtete der US-Sender CNN unter Berufung auf Ermittler-Kreise.

"Sir, könnten Sie bitte mit mir kommen?"

Während der Pressekonferenz im Weißen Haus ging plötzlich ein Beamter auf Trump zu und sagte mit ruhiger Stimme: "Sir, könnten Sie bitte mit mir kommen?" Der Präsident verließ daraufhin den Raum. Der mit Journalisten gefüllte Raum wurde von außen abgeschlossen. Schon nach wenigen Minuten kehrte Trump jedoch zurück und setzte die Pressekonferenz fort. Er informierte dabei über den Vorfall. Trump sagte dabei unter anderem, dass der angeschossene Mann nach seinem Kenntnisstand bewaffnet gewesen sei.

Waffe vorgetäuscht

Wie der Leiter der uniformierten Abteilung des Secret Service, Tom Sullivan, später mitteilte, hatte der 51-jährige Mann einem an einer Straßenecke stehenden Beamten zugerufen, dass er eine Waffe bei sich habe. Der Verdächtige sei daraufhin "aggressiv" auf den Secret-Service-Beamten zugelaufen und habe ein "Objekt" hervorgezogen. Er habe dabei die Haltung eines Schützen eingenommen. Der Beamte habe dem Mann daraufhin in den Brustkorb geschossen.

Angeschossener Mann im Krankenhaus

Vor Ort leisteten Beamte dann nach Angaben Sullivans Erste Hilfe. Der angeschossene Mann wie auch der Beamte, der den Schuss abgefeuert hatte, seien dann ins Krankenhaus gebracht worden. Der Secret Service werde nun das Verhalten des Beamten bei dem Vorfall untersuchen, teilte Sullivan mit.

Zu sehen war am Montagnachmittag (Ortszeit), wie mit Schnellfeuergewehren bewaffnete Secret-Service-Beamte über den Rasen des Weißen Hauses liefen. Der Vorfall mit dem 51-Jährigen spielte sich laut Sullivan jedoch außerhalb des Geländes des Weißen Hauses ab. Die vom Secret Service zu schützenden Persönlichkeiten seien zu keinem Zeitpunkt in Gefahr gewesen.

Identität unklar

Über Identität und Motive des 51-Jährigen herrschte zunächst Unklarheit. Trump sagte, der Vorfall habe vielleicht "nichts mit mir zu tun gehabt". Unter Trumps Präsidentschaft haben sich die politischen Spannungen im Land stark verschärft. Am 3. November, also in weniger als drei Monaten, finden die US-Wahlen statt, bei denen Trump für eine zweite Amtszeit kandidiert.

Trump: "Wirke ich aufgewühlt?"

Trump wirkte bei seiner Rückkehr in den Presseraum gefasst. Auf die Frage, ob er durch den Vorfall "aufgewühlt" sei, sagte der Präsident: "Ich weiß nicht, wirke ich aufgewühlt?" Der Präsident lobte dann den Secret Service, der "fantastische Leute" habe und mit dem er sich "sehr sicher" fühle.

ribbon Zusammenfassung
  • US-Präsident Donald Trump musste wegen Schüssen vor dem Weißen Haus eine Pressekonferenz unterbrechen - ein Mann wurde niedergeschossen.
  • Der Beamte habe dem Mann daraufhin in den Brustkorb geschossen.
  • Der angeschossene Mann wie auch der Beamte, der den Schuss abgefeuert hatte, seien dann ins Krankenhaus gebracht worden.
  • Auf die Frage, ob er durch den Vorfall "aufgewühlt" sei, sagte der Präsident: "Ich weiß nicht, wirke ich aufgewühlt?"