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Unwetter in Tirol: 8.000 waren ohne Strom

Ein Gewitter mit Starkregen und Sturmböen fegte am späten Sonntagnachmittag über Tirol. Betroffen war vor allem das Unterland, besonders der Bezirk Kufstein. Tausende waren von Stromausfällen betroffen.

In den Gemeinden Kramsach, Radfeld, Brixlegg, Reith im Alpbachtal, Alpbach und Rattenberg herrschte Ausnahmezustand. In Rattenberg drang Wasser bis ins Stadtzentrum.

Baum stürzt auf Auto

In Alpbach wurde ein Auto von einem Baum getroffen. Der 61-Jährige war auf einer Gemeindestraße unterwegs, als er aufgrund eines umgestürzten Baumes nicht mehr weiterkam. Er legte den Rückwärtsgang ein und wollte zurücksetzen, als plötzlich ein Baum auf das Autodach stürzte. Der Mann kam mit einer leichten Verletzung im Kopf- und Nackenbereich davon, berichtete die Polizei Montagfrüh.

Aufgrund des Unwetters blieben im Bezirk Kufstein laut Netzbetreiber rund hundert Trafostationen ohne Strom. Bis zum Abend war die Stromversorgung größtenteils wieder hergestellt.  

60 Zentimeter Wasser: "Wären beinahe abgesoffen"

In Rattenberg, der kleinsten Stadtgemeinde Österreichs, fielen durch den Stromausfall Pumpen aus. Das Wasser stand laut Bürgermeister 50 bis 60 Zentimeter hoch. "Man kann sagen, wir wären beinahe abgesoffen", erklärte Bürgermeister Bernhard Freiberger der "Tiroler Tageszeitung". Der Ort sei "von einer Pumpstation mit vier Pumpen abhängig. Die ganze Kanalisation hängt da dran".

Eine Katastrophe habe nur durch rasches Handeln der Einsatzkräfte verhindert werden können. "Binnen rund 15 Minuten konnte das Notstromaggregat ans Netz gebracht und die Pumpen wieder zum Laufen gebracht werden", so der Bürgermeister. Die Stadt sei noch relativ glimpflich davongekommen, in den Geschäften gebe es aber mehrere Versicherungsschäden.

Straßensperre: Mure beschädigt Lokal

In Eben am Achensee kam es zu einem Erdrutsch. Die Achenseestraße (B 181) wurde auf einer Länge von rund 35 Meter und einer Höhe von vier Metern vermurt. Die Straße musste in beide Richtungen komplett bis zum späten Abend gesperrt werden. Ein Gasthaus wurde Berichten zufolge beschädigt, Verletzte gab es keine.

Auch in Auffach im Gemeindegebiet von Wildschönau (Bezirk Kufstein) ereigneten sich mehrere Murenabgänge. Zahlreiche Gemeindestraßen waren laut Exekutive von umgestürzten Bäumen blockiert, sodass mehrere Bewohner für die Dauer der Aufräumarbeiten von der Außenwelt abgeschnitten waren.

ribbon Zusammenfassung
  • Ein Gewitter mit Starkregen und Sturmböen fegte am späten Sonntagnachmittag über Tirol. Betroffen war vor allem das Unterland, besonders der Bezirk Kufstein.
  • Tausende waren von Stromausfällen betroffen, ein Erdrutsch in Eben am Achensee blockierte die Achenseestraße auf einer Länge von 35 Metern und beschädigte ein Gasthaus.