Salzburger Haus der Natur: Neuer Reptilien- und Amphibienzoo
Gezeigt werden die Tiere in ihrer natürlichen Umgebung und, wenn möglich, auch in Gruppenhaltung. Dem Museum geht es aber nicht mehr vorrangig nur um die Vorstellung einzelner Arten, "wir wollen, dass man das achtbare Beobachten wieder lernt", sagte Ausstellungsgestalterin Barbara Loidl am Donnerstag beim Medienrundgang. Waren in der Vorgänger-Ausstellung die Tierarten in meist kleinen Terrarien einzeln zu betrachten, gibt es nun Lebensraum-Terrarien, in denen auch mehrere Arten untergebracht sind.
Und diese sind sehr großzügig gestaltet: "Wir wollten nicht nur die Mindeststandards nach dem Tierschutzgesetz erfüllen, sondern großzügig Raum für die Tiere schaffen", erklärte Rupert Eckkrammer, der Leiter des Zoos. Insgesamt entstanden 23 große Terrarien für rund 50 Arten. Durch die Größe haben die Tiere bessere Möglichkeiten, sich zurückzuziehen, andererseits wurden bestimmte Bereiche - etwa große Steine - mit Heiz- bzw. Kühlleitungen durchzogen, damit diese Plätze zu beliebten Aufenthaltsorten der Tiere werden, an denen sie gut beobachtet werden können.
Neben den unterschiedlichen Tierarten werden im neuen Ausstellungskonzept auch die Lebensräume vorgestellt. Und ganz neu dazugekommen ist ein eigener Raum zur heimischen Herpetofauna, in dem beinahe alle in Österreich beheimateten 15 Reptilien- und 21 Amphibienarten zu beobachten sind. Das war gar nicht so einfach, denn heimische Reptilien oder Amphibien seien deutlich schwieriger aufzutreiben als Exoten, berichtete Museumsdirektor Robert Lindner.
Jedes Terrarium mit eigenem Klima
Während in der alten Ausstellung mehr oder weniger ein - für Besucher durchaus schweißtreibendes - Einheitsklima herrschte, hat nun jedes Terrarium sein ganz spezifisches Klima, während der Besucherraum angenehm temperiert bleibt. Dieses feuchte Klima war auch dafür verantwortlich, dass der alte Zoo seine bauliche Lebenszeit nach rund 40 Jahren endgültig erreicht hatte. Neu sind auch die nun absolut schalldichten Scheiben der Terrarien, sodass die Tiere zumindest vom Lärm nicht gestört werden, sagte Lindner.
Gekostet hat der Umbau samt Neueinrichtung der Quarantäneräume ziemlich genau 2,25 Millionen Euro, so Lindner. Den überwiegenden Teil brachte das Haus der Natur mit angesparten Rücklagen auf, je 125.000 Euro steuerten Stadt und Land Salzburg bei.
(S E R V I C E - www.hausdernatur.at)
Zusammenfassung
- Der neue Reptilien- und Amphibienzoo im Salzburger Haus der Natur eröffnet am Freitag auf über 500 Quadratmetern und zeigt Tiere aus verschiedenen Lebensräumen der Tropen, Savannen und Wüsten.
- Insgesamt wurden 23 große Terrarien für rund 50 Arten geschaffen, um bessere Haltungsbedingungen zu bieten, wobei jedes Terrarium ein eigenes Klima hat.
- Die Baukosten beliefen sich auf 2,25 Millionen Euro, finanziert durch Rücklagen und Beiträge von Stadt und Land Salzburg, um eine moderne und tiergerechte Ausstellung zu ermöglichen.