Sänger Matthias Reim ist "ein sehr optimistischer Mensch"
Doch im Rückblick hätten die Menschen immer die Tendenz, nur an das Schöne zurückzudenken. "Meine Großeltern haben zwei Kriege erlebt und sich trotzdem an viel Gutes in ihrem Leben erinnert." Reim zufolge werden in 20 Jahren vermutlich auch Ereignisse wie der Krieg in der Ukraine oder der Konflikt im Gaza-Streifen in der Erinnerung verblassen und den guten Erlebnissen der Menschen weichen. "Jede Zeit ist es wert, gelebt zu werden. Wir Menschen nehmen es hin und machen das Beste daraus. Deshalb mache ich mir eigentlich um die Zukunft der Menschheit keine Sorgen."
Vieles werde sich verändern, es werde wohl mehr Naturkatastrophen mit Hitze und Hochwasser geben. "Wir können das nicht mehr ändern, wir müssen damit leben lernen. Das Leben stellt uns vor Prüfungen. Ich bin ein sehr optimistischer Mensch." Dennoch bereitet auch Reim die zunehmende Aggressivität in der Gesellschaft große Sorgen. "Die Hemmschwelle ist massiv nach unten gerutscht. Heute passieren Dinge, die wären vor 20 Jahren undenkbar gewesen. Ich weiß nicht, wo diese Radikalisierung herkommt, aber wir müssen massiv dagegen vorgehen."
Die Eskalation von Gewalt und das Sinken der Hemmschwelle hingen vielleicht auch damit zusammen, dass die Strafe oft nicht auf dem Fuße folgt und zudem zu niedrig ausfalle. "Es gibt keine Abschreckung. Die Grenzen verschwimmen, weil sie nicht gesetzt werden. Man muss das Problem schon in den Schulen anpacken", sagte Reim und betonte: "Gewalt ist keine Lösung, sie ist unmenschlich, erzeugt nur Gegenreaktionen und Hass."
Zusammenfassung
- Matthias Reim (66) lässt sich von schlechten Nachrichten zur Weltlage nicht verrückt machen und erinnert an die Herausforderungen der 1980er-Jahre wie den Kalten Krieg.
- Reim glaubt, dass Menschen auch in 20 Jahren positive Erinnerungen an die Gegenwart haben werden, obwohl es derzeit Konflikte wie den Krieg in der Ukraine gibt.
- Er betont, dass Gewalt keine Lösung ist und dass die zunehmende Aggressivität in der Gesellschaft durch niedrigere Strafen und fehlende Abschreckung gefördert wird.