Rückgang bei künstlichen Befruchtungen durch Lockdowns
Es sei ein kleiner Einbruch der bis 2019 stetig steigenden Zahlen der IVF-Fonds-Versuche entstanden. Dieser wurde vor allem in den Lockdown-Monaten März und April spürbar, berichtete das Kinderwunschzentrum an der Wien am Dienstag unter Berufung auf den Jahresbericht 2020 des IVF-Fonds im Gesundheitsministerium. "Wie die meisten anderen Zentren auch, haben wir aufgrund der Sicherheitsbestimmungen am Anfang der Covid-19-Pandemie während des ersten Lockdowns die IVF-Behandlungen kurzzeitig pausieren müssen", erläuterte Andreas Obruca, Leiter des Kinderwunschzentrum an der Wien.
Bei 8.472 Versuchen fand ein Embryotransfer statt. Die Schwangerschaftsrate pro Transfer lag 2020 gesamt bei 34,6 Prozent, wieder ein Plus von 0,5 Prozentpunkten zu 2019, aber noch etwas niedriger als fünf Jahre zuvor. In der Altersgruppe der unter 26-Jährigen wurde mit 42,9 Prozent die höchste Erfolgsrate erzielt, gefolgt von 26- bis 30-jährigen Frauen mit 40,8 Prozent. Die Altersgruppe der Frauen zwischen 31 und 35 Jahren weist eine Transferrate von 36,2 Prozent auf, die 36- bis 40-Jährigen eine Schwangerschaftsrate pro Transfer von 28,5 Prozent.
Ein weiteres positives Ergebnis des IVF-Jahresberichts war laut der Aussendung die Reduktion der Zwillingsrate. Von den 2.931 dokumentierten Schwangerschaften im Jahr 2020 waren 93,2 Prozent Einlingsschwangerschaften, 6,6 Prozent Zwillingsschwangerschaften und 0,2 Prozent Drillingsschwangerschaften. Im Vergleich zu 2019 sank die Zahl der Zwillingsschwangerschaften um 0,4 Prozentpunkte.
Die meisten IVF-Behandlungen wurden in Wien durchgeführt. Knapp ein Viertel aller künstlichen Befruchtungen in Österreich wird in der Bundeshauptstadt vorgenommen. Das lag auch an Paaren aus den Bundesländern, die sich an die Wiener Kinderwunschzentren wenden, berichtete das Kinderwunschzentrum an der Wien als eines der insgesamt 31 österreichischen IVF-Zentren.
(S E R V I C E - Informationen über Kostenübernahme sowie Jahresberichte des IVF-Fonds auf sozialministerium.at: http://go.apa.at/zRai6B7b )
Zusammenfassung
- Durch die Corona-Pandemie ist es in Österreich erstmals seit dem 21-jährigen Bestehen des Fonds zur Finanzierung der In-vitro-Fertilisation (IVF) zu einem Rückgang der Anzahl von versuchten künstlichen Befruchtungen gekommen.
- Im Vorjahr wurden 10.515 Behandlungen an 6.692 Paaren durchgeführt, 4,7 Prozent weniger als im Jahr 2019.
- Knapp ein Viertel aller künstlichen Befruchtungen in Österreich wird in der Bundeshauptstadt vorgenommen.