Rollstuhl lässt sich mit Rückenlehne steuern
Bisher testeten mehr als 50 Rollstuhlfahrerinnen und Rollstuhlfahrer die Steuerung per Rückenlehne. Viele seien davon überzeugt, teilte die ETH Zürich am Mittwoch mit.
Menschen, die mit einem Handrollstuhl unterwegs seien, müssten auf einem Trottoir beispielsweise laufend die Richtung korrigieren, um geradeaus fahren zu können. Während die eine Hand das Gefährt beschleunige, müsse die andere Hand bremsen und gegensteuern. Das sei nicht nur anstrengend, sondern belaste auch die Gelenke.
Die bewegliche Rückenlehne ist hingegen direkt mit den Vorderrädern verbunden. Lehnt sich der Fahrer etwa nach rechts, fährt der Rollstuhl dorthin. Dies spare viel Energie und mache Bremsen auf Trottoirs und in Kurven unnötig, wird einer der Entwickler zitiert.
Die neue Steuerungstechnik vermindere nicht nur Schulterprobleme, die sanften Rumpfbewegungen, die es zum Steuern brauche, dürften die Durchblutung anregen und können gegen Rückenschmerzen und Verdauungsbeschwerden helfen, halten die Forscher fest. Und schließlich erlaube diese Rückensteuerung, einhändig zu fahren. Die zweite Hand bleibe somit frei, um Gegenstände zu transportieren - ob Schirm, Handy oder Kaffee.
Zusammenfassung
- Zwei Mitarbeiter der ETH Zürich entwickelten einen innovativen Rollstuhl, der sich mit der Rückenlehne steuern lässt und dadurch den Kraftaufwand für Rollstuhlfahrer erheblich reduziert.
- Mehr als 50 Rollstuhlfahrer haben das neue System getestet und viele sind überzeugt, dass es die Belastung von Schultern, Armen und Händen verringert.
- Die Steuerung durch sanfte Rumpfbewegungen fördert die Durchblutung und ermöglicht einhändiges Fahren, was den Transport von Gegenständen erleichtert.