Rodeck: Corona als Grund für Hepatitis sei "spekulativ"
In den letzten Wochen kam es zu einer Häufung von Hepatitis-Fällen unklarer Herkunft in mehreren europäischen Ländern – auch in Österreich.
Burkhard Rodeck, Generalsekretär der Deutschen Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin, meint im Interview mit PULS 24, dass man sich "noch keine Sorge" deswegen machen sollte. So sind "Zwei Drittel der Fälle in England" und davon gäbe es nur "einige mit schweren Verläufen" und "wenige" die zu einer Lebertransplantation führen. Alle anderen Erkrankungen würden mit der Zeit "ausheilen".
Gründe für Hepatitis
Generell würden die Fälle der erkrankten Kinder momentan "besonders" untersucht. Allerdings konnte man die Ursache noch nicht feststellen. Nicht nur Infektionen führen zu einer Leberentzündung – auch "Vergiftungen" oder "Stoffwechselerkrankungen" könnten zu Problemen mit der Leber führen.
Corona als möglicher Grund
Rodeck hält Vermutungen, dass das Coronavirus mit der Häufung der Leberentzündungen zu tun hat, für "spekulativ". Man kenne das Virus und die Pandemie seit zwei Jahren. Für den Generalsekretär wäre es "schwer erklärbar" warum erst jetzt in "kurzer Zeit" die Lebererkrankungen häufiger werden sollten. Er merkt auch an, dass nicht alle erkrankten Kinder zuvor eine Corona-Infektion durchgemacht haben.
Für Rodeck sind die "aktuellen Fallzahlen" auch keine, die uns "weltweit gesehen" beunruhigen sollten. Die meisten Erkrankungen würden auch ohne große Komplikationen überstanden werden, meint er.
Zusammenfassung
- Burkhard Rodeck, Generalsekretär der Deutschen Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin, geht nicht davon aus, dass das Corona-Virus zu den gehäuften Fällen von Hepatitis-Erkrankungen geführt hat.
- Die aktuellen Fallzahlen beunruhigen ihn auch nicht.
- Generell würden die Fälle der erkrankten Kinder momentan "besonders" untersucht
- Allerdings konnte man die Ursache noch nicht feststellen. Nicht nur Infektionen führen zu einer Leberentzündung – auch "Vergiftungen" oder "Stoffwechselerkrankungen" könnten zu Problemen mit der Leber führen.