Beim damals 17-jährigen Wiener wurden u.a. Waffen, Gegenstände mit NS-Bezug und Datenträger sichergestellt

Razzia in Wien: Teenager hortete Waffen, unterrichtete im Bombenbau

Ein anfangs erst 17-Jähriger aus dem rechtsextremen Milieu soll Teil der "Feuerkrieg Division" sein und international mutmaßliche Terroristen unter anderem im Bombenbauen unterrichtet haben. Bei einer Razzia in Wien fand der Staatsschutz bei ihm unter anderem Waffen.

Einem Wiener wird unter anderem der Aufruf zu Anschlägen oder die Anleitung zum Bau von Bomben vorgeworfen, wie die Direktion Staatsschutz und Nachrichtendienst (DSN) mitteilt. Er soll Mitglied bei der "Feuerkrieg Division" sein. 

Gegen die "Feuerkrieg Division" wurde international vorgegangen. Dabei stießen die Ermittler schon 2020 auf Hinweise, dass eines der Mitglieder von Österreich aus handelte. Ins Visier nahmen die Beamten einen damals 17-Jährigen aus Wien. Es wird angenommen, dass der Teenager im Ausland zu rechtsterroristischen Anschlägen aufrief und Anleitungen zum Bau von Bomben und Waffen aus 3D-Druckern verbreitete. Außerdem soll er anderen Gruppen-Mitgliedern u.a. beigebracht haben, wie man Daten verschlüsselt. 

Waffenfund bei Razzien 

Vor wenigen Tagen, am 17. Mai, kam es schließlich zu mehreren zeitgleichen Razzien. Der Staatsschutz, das Landesamt für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung Wien und die Cobra schlugen gemeinsam zu und fanden Schusswaffen, Hieb- und Stichwaffen sowie Schreckschusswaffen, Gegenständen mit NS-Bezug und diverse Datenträger (siehe Foto). 

Die Daten werden aktuell ausgewertet, gegen den inzwischen 20-Jährigen wurde ein vorläufiges Waffenverbot ausgesprochen. 

Laut Innenminister Gerhard Karner wurden alleine im vergangenen Jahr über 660 Personen wegen rechtsextremistischer Straftaten zur Anzeige gebracht, es kam zu über 100 Hausdurchsuchungen und 37 Festnahmen.

Das ist die "Feuerkrieg Division"

Die rechtsterroristische Online-Gruppe wird von Estland aus gesteuert, agiert international und laut DSN gehen von ihr "konkrete Anschlagspläne" aus. Die Mitglieder vernetzen sich über Telegram. Sie tauschten  "antisemitische, rassistische, NS-verherrlichende, terroristische und/oder gewaltaufrufende Inhalte untereinander aus". Laut Belltower ist die "Feuerkrieg Division" ein Ableger der US-amerikanischen "Atomwaffen Division" und kündigte Aktionen in u.a Irland, Kanada, Deutschland, Estland, den Niederlanden, Belgien, Norwegen, Russland und Großbritannien an. 

  • Besteht der Verdacht einer NS-Wiederbetätigung, können alle Hinweise – auch anonym – bei der NS-Meldestelle der DSN eingebracht werden: ns-meldestelle@dsn.gv.at
  • Bei Gefahr im Verzug oder sonstigen Notfällen ist immer der Notruf unter den Nummern 133 oder 112 zu wählen.
ribbon Zusammenfassung
  • Ein anfangs erst 17-Jähriger aus dem rechtsextremen Milieu soll Teil der "Feuerkrieg Division" sein und international mutmaßliche Terroristen unter anderem im Bombenbauen unterrichtet haben.
  • Bei einer Razzia in Wien fand der Staatsschutz bei ihm unter anderem Waffen.