Rammstein-Vorwürfe: Shelby Lynn legt Beschwerde gegen Polizei ein
Mit ihren Twitter-Postings löste die 24-jährige Nordirin Shelby Lynn vor wenigen Wochen eine #MeToo-Debatte um die deutsche Rockband "Rammstein aus". Nach einem Konzert in der litauischen Hauptstadt Vilnius sprach sie öffentlich über ihre Vermutung, dass ihr K.-o.-Tropfen eingeflößt worden waren. Nach Lynns Vorstoß gingen zahlreiche Frauen an die Öffentlichkeit, um von ähnlichen Erlebnissen zu berichten. Die Erzählungen reichen von Alkohol, Drogen bis hin zu sexuellen Handlungen und Missbrauch.
Lynn wurde von der litauischen Polizei zu ihren Erlebnissen befragt. Die Behörde erklärte am Wochenende, es werde kein strafrechtliches Verfahren gegen "Rammstein"-Frontmann Lindemann oder die Band gegeben. Dagegen hat Lynn jetzt Beschwerde eingelegt.
"Schriftlicher Widerspruch eingelegt"
"Ich habe gestern schriftlich Widerspruch eingelegt. Außerdem habe ich um Akteneinsicht gebeten. Ich bin völlig irritiert von dem Vorgehen der litauischen Polizei", erklärt Lynn gegenüber der deutschen Zeitung "Welt". Der Fall wird aktuell von der Staatsanwaltschaft geprüft. Ebenfalls gegenüber der "Welt", erklärte diese, dass es noch keine finale Entscheidung gebe.
Ob während der Vorprüfung auch Bandmitglieder befragt worden seien, ist noch unklar. Weder von der Polizei Vilnius noch von der Anwaltskanzlei Schwert Bergmann, die Lindemann vertritt, gab es eine Stellungnahme gegenüber der deutschen Zeitung.
Rammstein dementiert
Seitens der Band wird das ihnen vorgeworfene Verhalten bestritten. Noch diese Woche sollen die Ergebnisse einer internen Untersuchung publik gemacht werden. Auf Anfragen von PULS 24 haben die Anwälte Lindemanns bisher nicht geantwortet. Die Grünen fordern indes, die Rammstein-Konzerte im Wiener Ernst-Happel-Stadion abzusagen.
Am Mittwoch wurde bekannt, dass die Staatsanwaltschaft Berlin wegen eines Anfangsverdachts Ermittlungen gegen den Rammstein-Sänger eingeleitet haben soll.
Mehr dazu:
Zusammenfassung
- Shelby Lynn war die erste Frau, die öffentlich schwere Anschuldigungen gegen Rammstein-Sänger Till Lindemann erhob.
- Weil die Polizei in Vilnius kein Ermittlungsverfahren einleiten will, hat sie jetzt Beschwerde eingereicht.
- "Ich habe gestern schriftlich Widerspruch eingelegt. Außerdem habe ich um Akteneinsicht gebeten. Ich bin völlig irritiert von dem Vorgehen der litauischen Polizei", so Lynn.