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Prozess um schwere Erpressung in Wiener Neustadt vertagt

06. Dez. 2024 · Lesedauer 2 min

Wegen schwerer Erpressung ist ein Angeklagter am Freitag vor dem Landesgericht Wiener Neustadt gestanden. Der 34-jährige Beschuldigte soll gemeinsam mit einem Komplizen einen Mann zur Übergabe eines Familienbetriebes zu nötigen versucht haben. Beim Opfer handelt es sich um jenen 42-jährigen Türken, der den Komplizen des Beschuldigten am 24. September 2023 auf einem Parkplatz in Wiener Neustadt erschossen haben soll. Der Prozess wurde auf 16. Jänner vertagt.

Der Angeklagte - er ist laut Gericht italienischer Staatsbürger - soll das Opfer "eindringlichst aufgefordert haben", einen Supermarkt zu überschreiben, sonst stelle er ihm seinen und den Tod seiner Familie in Aussicht. Gleichzeitig soll er mehrfach auf die Gefährlichkeit von Hintermännern aus dem Drogenmilieu verwiesen und ihm unter anderem zehn Stück Patronen in die Hand gedrückt haben. Als Tatzeitraum gilt der 20. bis 22. September 2023.

Der 34-jährige Beschuldigte war mit einem europäischen Haftbefehl gesucht worden. Er wurde im September von Finnland nach Österreich ausgeliefert. Die Strafdrohung für schwere Erpressung liegt bei einem Jahr bis zu zehn Jahren Haft.

Eine Anklage gegen den mutmaßlichen Schützen ist indes "in Vorbereitung", sagte Erich Habitzl, Sprecher der Staatsanwaltschaft Wiener Neustadt, auf Anfrage. Dem Verdächtigen werden mehrere Delikte, u.a. Mord und Vergewaltigung, vorgeworfen. Der Beschuldigte soll einen Landsmann auf dem Parkplatz eines Einkaufszentrums mit Kinobetrieb erschossen haben. Er war nach der Tat in Wiener Neustadt geflüchtet und wurde in Röszke an der ungarisch-serbischen Grenze festgenommen. Heuer wurde er nach Österreich ausgeliefert.

Zusammenfassung
  • Der 34-jährige Angeklagte steht in Wiener Neustadt wegen schwerer Erpressung vor Gericht, nachdem er versucht haben soll, einen 42-jährigen Mann zur Übergabe eines Supermarktes zu zwingen.
  • Der Prozess wurde auf den 16. Januar vertagt, während der Angeklagte, ein italienischer Staatsbürger, aus Finnland nach Österreich ausgeliefert wurde.
  • Die Strafdrohung für die schwere Erpressung beträgt zwischen einem und zehn Jahren Haft, und eine Anklage gegen den mutmaßlichen Schützen des Komplizen wird vorbereitet.