Protest gegen geplanten Bau der Sizilien-Brücke
Die Demonstranten, mehrheitlich Anhänger der oppositionellen Grünen und von Linksparteien, skandierten Slogans gegen die Brücke und die Regierung Meloni. Dabei kam es zu spannungsgeladenen Momenten mit Polizeibeamten, die von einigen Demonstranten angegriffen wurden. Die Sicherheitskräfte griffen ein, um die Demonstranten zu vertreiben.
Die Demonstranten kündigten weitere Protestaktionen an. Bedenken wurden über die Sicherheit der Brücke in einer stark von Erdbeben gefährdeten Region unweit vom aktiven Vulkan Ätna erhoben. Statt Milliarden Euro für die Brücke auszugeben, sollte sich die Regierung für eine Besserung der Verkehrssysteme auf Sizilien einsetzen, betonten die Demonstranten.
Der italienische Verkehrsminister Matteo Salvini bekundete seine Solidarität mit den Sicherheitskräften und verteidigte die Notwendigkeit, die Brücke zu bauen. "Wir wollen Italien von Nord bis Süden modernisieren. Wir lassen uns nicht von Vandalen einschüchtern, die Polizisten eingreifen", erklärte Salvini, Chef der rechten Regierungspartei Lega in einer Presseaussendung am Samstag.
6.000 Autos pro Stunde
Die Brücke soll 3.666 Meter lang und 60 Meter breit werden, wie aus den Projektunterlagen der Regierung Meloni hervorgeht. Nach der für Anfang der 2030er Jahre vorgesehenen Fertigstellung könnten 6.000 Autos pro Stunde und 200 Züge pro Tag über die Brücke fahren. Die Gesamtkosten für den Bau werden auf 13,5 Milliarden Euro geschätzt. Verkehrsminister Salvini schätzt, dass das Projekt 100.000 Jobs schaffen wird.
Derzeit ist Sizilien vom Festland nur mit der Fähre oder dem Flugzeug erreichbar. Befürworter des Plans argumentieren, dass durch Zugverbindungen Emissionen und Zeit gespart werden könne. Umweltschützer lehnen die Pläne ab und setzen sich eher für eine Modernisierung des bestehenden Zugnetzes in der Region ein. "Die Brücke über die Meerenge ist notwendig, um Millionen von Sizilianern mit dem Rest Italiens zu vereinen, die Umwelt weniger zu verschmutzen und schneller zu reisen", erklärte Salvini kürzlich. Der Lega-Politiker ist langjähriger Befürworter des Projekts.
Zusammenfassung
- Verkehrsminister Matteo Salvini verteidigte das Projekt als wichtigen Schritt zur Modernisierung Italiens und zur Reduzierung von Emissionen. Umweltschützer lehnen die Pläne ab und plädieren für eine Modernisierung des bestehenden Zugnetzes.