Polizei erwischt Schönheits-Kurpfuscher in Wien
Der 33-Jährige war in Österreich nicht gemeldet und mietete immer nur tageweise Wohnungen an, um seine Behandlungen durchzuführen. Das Geschäft soll er seit rund einem Jahr betrieben haben. Seine Kunden köderte er über die sozialen Netzwerke. Für ein Augenbrauenlifting mit Ankernähten verlangte er etwa 400 bis 500 Euro, deutlich günstiger als bei regulären Anbietern. Dabei nahm er in Kauf, dass die Patienten durch die nicht sachgemäß durchgeführten Eingriffe schwer geschädigt wurden. Bei einer Frau ging die Operation dermaßen schief, dass sie sich im Krankenhaus behandeln lassen musste. Ihr Gesicht war entzündet.
Die Ermittler des Stadtpolizeikommandos Innere Stadt bekamen Wind von dem Vorfall und fingen an zu recherchieren, bis sie eine Wohnung ausfindig gemacht hatten, in der sich der Kurpfuscher am Sonntag befand. Am Abend drangen sie in die Wohnung am Opernring ein, wo sich der 33-Jährige gerade auf weitere Behandlungen vorbereitete. Sie fanden Tupfer und benutzte Spritzen sowie 2.680 Euro, offenbar die Tageslosung.
Der Mann wurde wegen Kurpfuscherei angezeigt. Patienten des Verdächtigen können sich in jeder Polizeidienststelle melden und Anzeige erstatten.
Die Exekutive warnte in dem Zusammenhang eindringlich, derartige Angebote zu ästhetischen Behandlungen, die ausschließlich über soziale Medien beworben werden, anzunehmen. Internetseiten ohne seriösem Impressum sollte grundsätzlich misstraut werden. Ein guter Anhaltspunkt sind Bewertungen anderer Kunden und Internetrecherchen über die Anbieter. Weitere Präventionstipps gibt es auf der Homepage www.bmi.gv.at/praevention. Telefonisch kann man sich an die Kriminalprävention kostenlos und österreichweit unter der Nummer 059133 wenden.
Zusammenfassung
- Über Facebook und Instagram hat ein 33-Jähriger Face- und Augenbrauenlifting sowie Botox- und Hyaluronbehandlungen angeboten.
- Auf die Schliche kamen dem Mann die Ermittler erst, nachdem sich eine Frau nach einem missglückten Augenbrauenlifting an die Exekutive wandte, wie Polizeisprecherin Barbara Gass am Montag mitteilte.
- Patienten des Verdächtigen können sich in jeder Polizeidienststelle melden und Anzeige erstatten.