Plagiatsvorwürfe: Kroatien hat ein Problem mit Münzmotiven

Kroatien möchte Anfang 2023 den Euro im Land einführen. Hierfür ist man aktuell noch auf der Suche nach Motiven für die Euromünzen. Wie der ORF bereits im Vorjahr berichtete, führte die Auswahl des Erfinders Nikola Tesla als Motiv für eine Cent-Münze zu einem Aufschrei der serbischen Regierung.

Aufgrund seiner serbischen Herkunft könne der Erfinder unmöglich auf die kroatischen Münzen, hieß es damals von der Zentralbank in Serbien. Tesla wurde 1856 als Kind serbischer Eltern in einem kroatischen Dorf im damaligen Österreich-Ungarn geboren und emigrierte später in die USA.

Nun ist es erneut zu einem Zwischenfall bei der Motivsuche gekommen. Wie der Standard berichtet, könnte es sich bei dem Motiv für die Ein-Euro-Münze - ein Marder - möglicherweise um ein Plagiat handeln.

Plagiatsvorwürfe

Nach der öffentlichen Präsentation des Motivs wurde sehr schnell klar, dass das Motiv des Künstlers Stjepan Pranjković eine frappierende Ähnlichkeit mit einer Aufnahme des schottischen Naturfotografen Iain H. Leach besitzt. Dem Anschein nach wurde über Leachs Foto nur über Photoshop ein Filter gelegt, damit es wie aus Metall aussieht. Pranjković hat sich diesbezüglich auch um Ratschläge in Facebook-Gruppen umgehört. Pranjković hat sein Motiv inzwischen aufgrund einer "unangenehmen Atmosphäre" in den Medien zurückgezogen.

Nun gibt es aber auch Plagiatsvorwürfe gegen das neue Design der Ein-Euro Münze - ebenfalls ein Marder. Dieses ähnelt einem Piktogramm aus einem Fachmediums für Fischer. Die kroatische Nationalbank hat laut eigenen Angaben eine Plagiatssuche durchgeführt - allerdings nur mit der kroatischen Bezeichnung für Marder "Kuna" und nicht mit der englischen Übersetzung "Marten".