Pandemie bringt Andrang auf Kinderpsychiatrie im Wiener AKH

Die Abteilung für Kinder- und Jugendpsychiatrie im Wiener AKH schlägt Alarm: Seit Beginn der Corona-Pandemie nehmen die Patienten zu, ihre Symptome sind schwerer. Kranke müssen weggeschickt werden.

Die Auswirkungen der Corona-Pandemie mit Lockdowns und Schulschließungen sorgt für deutlich mehr Patientenandrang auf den Stationen der Abteilung, wie der Leiter der Abteilung, Paul Plener, am Mittwoch gegenüber ORF-Ö1 sagte. "Es kommen mehr, und ihre Zustandsbilder sind deutlich akuter und schwerer ausgeprägt."

Triage: Patienten müssen weggeschickt werden

Das habe dazu geführt, dass Patienten, die auch eine Behandlung notwendig hätten, aber weniger akute Fälle sind, "im Sinne einer gewissen Triagierung nachgereiht werden müssen", ergänzte Plener. Der Kinder- und Jugendpsychiater berichtete von einer großen Zahl an Essstörungen, aber auch Symptome "großer Erschöpfung, Müdigkeit und Stimmungsverschlechterung, Suizidgedanken oder Suizidversuche in jüngster Vergangenheit". Plener sprach von Kindern im Alter von acht bis zwölf Jahren "mit deutlich depressiver Symptomatik, was wir so bisher nicht beachtet haben".

Der Experte sah dies als Folge von Verlust von positiven Erlebnissen im Alltag und von sozialen Kontakten durch die Pandemie. Plener plädierte dafür, jedes Mittel für die Öffnung der Schulen zu nützen, und nannte als Beispiele etwa tägliche Tests oder eine Maskenpflicht. Eltern empfahl er, so weit wie möglich die Tagesstruktur aufrechtzuerhalten.

ribbon Zusammenfassung
  • Die Auswirkungen der Corona-Pandemie mit Lockdowns und Schulschließungen sorgt für deutlich mehr Patientenandrang auf den Stationen der Abteilung, wie der Leiter der Abteilung, Paul Plener, am Mittwoch gegenüber ORF-Ö1 sagte.
  • "Es kommen mehr, und ihre Zustandsbilder sind deutlich akuter und schwerer ausgeprägt."
  • Das habe dazu geführt, dass Patienten, die auch eine Behandlung notwendig hätten, aber weniger akute Fälle sind, "im Sinne einer gewissen Triagierung nachgereiht werden müssen", ergänzte Plener.
  • Der Kinder- und Jugendpsychiater berichtete von einer großen Zahl an Essstörungen, aber auch Symptome "großer Erschöpfung, Müdigkeit und Stimmungsverschlechterung, Suizidgedanken oder Suizidversuche in jüngster Vergangenheit".
  • Plener sprach von Kindern im Alter von acht bis zwölf Jahren "mit deutlich depressiver Symptomatik, was wir so bisher nicht beachtet haben".