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OÖ: Feuerwehr sah sich von Asylwerbern blockiert - Polizei widerspricht

Am Mittwochabend brannte im oberösterreichischen Steyregg ein Müllcontainer vor einer Asylunterkunft. Eine Aussendung der FF Steyregg ließ aufhorchen: Asylwerber hätten den Einsatz behindert - die Polizei widerspricht bei diesem Punkt. Es herrscht Unklarheit.

Am Mittwoch kam es zu einem Großeinsatz der Feuerwehr im Bezirk Urfahr-Umgebung. Ein Müllcontainer beim CoHotel in Steyregg stand in Flammen. Das CoHotel bei Linz wird von der BBU als Asylunterkunft betrieben. 

Die Feuerwehr Steyregg schrieb in ihrem Einsatzbericht davon, dass die Asylwerber um das Feuer getanzt hätten und vermittelten den Eindruck, dass deshalb der Einsatz blockiert worden wäre. Auch hätten weibliche Feuerwehrfrauen zwischen den Einsatzfahrzeugen vor den großteils männlichen Asylwerbern in Schutz gebracht werden müssen.

Keine Behinderung

Die Polizei Oberösterreich stellt nun in einer Aussendung klar, dass sich "sämtliche Asylwerber" beim Eintreffen der Polizei bereits in der Unterkunft befanden. Der Einsatzleiter der Feuerwehr habe der Polizei gesagt, "die FF sei nicht behindert worden und habe umgehend Löschmaßnahmen durchführen können", heißt es weiter.

Allerdings seien einige der Asylbewerber zwischen den Einsatzfahrzeugen herumgelaufen, deshalb sei Anzeige erstattet worden. "Eine konkrete Bedrohung konnte nicht festgestellt werden und wurde auch vom FF- Einsatzleiter nicht behauptet", so die LPD in einer ersten Version der Aussendung. Später war dann nur noch zu lesen: "Eine konkrete Bedrohung konnte nicht festgestellt werden". 

Feuerwehr bleibt dabei

Gegenüber PULS 24 erklärte Feuerwehrkommandant Rudolf Breuer, dass er das so gegenüber der Polizei "sicher nicht gesagt habe". Seit dem 25. Dezember habe es täglich Einsätze gegeben, teils auch mit Hunden - auch am Donnerstag rückte die Feuerwehr bereits aus. Am 26. Dezember wurden die Einsatzkräfte mit Christbaumkugeln beschossen, so Breuer. Mittlerweile würde die Feuerwehr nur mehr zur Einfahrt der Unterkunft vorrücken und dann auf die Polizei warten. Gäbe es einen Brand, dann würde die Feuerwehr aber schon einschreiten. 

Unter den "weiblichen Mitgliedern" der Feuerwehr gäbe es teils auch 16-jährige Mädchen und die Bewohner des Asylheims seien den Einsatzkräften unangenehm nahe gekommen, so die Feuerwehr Steyregg. Deshalb wurden sie zwischen den Autos in Schutz gebracht.

Die BBU soll sich, so Feuerwehrkommandant Breuer, bereits bei der FF Steyregg entschuldigt haben. "Ich weiß halt nicht, wie man Jugendlichen erklären kann, dass das kein Spaß ist", so Breuer.

Krisengipfel in Gemeinde

Gegenüber den "Oberösterreichischen Nachrichten" kündigte Bürgermeister Gerhard Hintringer (SPÖ) an, dass es einen Krisengipfel zu dem Einsatz geben werde. Dieser soll am 11. Jänner stattfinden, auch die BBU soll daran teilnehmen. Hintringer kritisierte, dass teils zu wenig Betreuer in dem Heim wären, im Ort gebe es sonst keine Probleme. Für die Feuerwehr zeigte er aber Verständnis: "Die sind natürlich angefressen, wenn sie zu Weihnachten wegen Fehlalarmen ausrücken müssen".

Die Ermittlungen zu Schaden und Brandursache laufen jedenfalls an. "Ob der Brand durch vorsätzliche Einbringung einer Zündquelle von außen, oder durch Selbstentzündung des Mülls (eventuell Batterien oder Asche, Zigarettenstummeln etc.) entstanden ist, konnte nicht erhoben werden", so die Polizei.

Hinweis: Dieser Artikel wurde um 15 Uhr um ein Statement von Feuerwehrkommandant Rudolf Breuer ergänzt. Um 16.30 Uhr wurde der Artikel mit den Informationen aus der geänderten Presseaussendung der LPD aktualisiert.

ribbon Zusammenfassung
  • Am Mittwochabend brannte im oberösterreichischen Steyregg ein Müll-Container vor einer Asyl-Unterkunft.
  • Eine Aussendung der FF Steyregg ließ aufhorchen: Asylwerber hätten den Einsatz behindert - die Polizei widerspricht bei diesem Punkt. Es herrscht Unklarheit.