Österreichs Schüler leben bewusster und gesünder als früher
Die Studie "Health Behaviour in School-aged Children" (HBSC) erfasst im Vier-Jahres-Rhythmus Daten zur Kinder- und Jugendgesundheit, aktuell liegen die Ergebnisse aus allen teilnehmenden Ländern für 2017/18 vor. Für Österreich erkennt Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne) den Trend, dass sich die heimischen Schüler gesünder ernähren, weniger rauchen oder Alkohol trinken als vor zehn Jahren.
Während Anschober diese Entwicklung sehr erfreut, sieht er es mit Sorge, dass sich Jugendliche in Österreich nach eigenen Aussagen durch die Schule heute mehr belastet fühlen als früher. Außerdem habe nur die Hälfte von ihnen ein positives Körperselbstbild. Andererseits gaben Burschen wie Mädchen an, dass sie an drei bis vier Tagen pro Woche mindestens eine Stunde Sport betreiben. Gleichzeitig beschäftigt sich ein Viertel aller Mädchen und ein Fünftel aller Burschen mehr als fünf Stunden täglich im Sitzen oder im Liegen mit dem Handy.
Anschober: "Was mich sehr freut - 80 Prozent der Schülerinnen und Schüler bezeichnen ihre Beziehungen zu MitschülerInnen als sehr gut oder gut - ein Indiz, dass Mobbing in den Schulen offenbar zurückgeht. Das ist ein großartiger Trend, von dem wir als Gesellschaft insgesamt profitieren, wenn schon die Jugendlichen wissen, wie wichtig Freundschaften und Zusammenhalt sind!" Die Studie wird in Österreich vom Gesundheitsministerium beauftragt und finanziert, unterstützt wird sie vom Bildungsministerium.
Für Europas größte Kinder- und Jugendgesundheitsstudie - von einem interdisziplinären Forschungsnetzwerk in Kooperation mit dem Europabüro der Weltgesundheitsorganisation (WHO) durchgeführt - wurden Daten von insgesamt rund 227.000 Schülerinnen und Schülern im Alter von elf, 13 und 15 Jahren aus 45 Ländern ausgewertet. Der Fokus liege darauf, welche Zusammenhänge sich zwischen den sozioökonomischen Bedingungen der Kinder, ihrer Gesundheit und ihrem Gesundheitsverhalten feststellen lassen.
So zeigt sich, dass sich Jugendliche aus finanziell bessergestellten Familien gesünder ernähren, ihre Zähne öfter putzen, sich mehr bewegen bzw. öfter Sport betreiben, seltener übergewichtig sind und eine bessere Unterstützung durch ihre Familien genießen. Allgemein ist der Zigaretten- und Alkoholkonsum rückläufig, die Ernährungsgewohnheiten sind etwas verbessert. Mehr Jugendliche leiden aber unter psychischen Beschwerden wie Nervosität, Gereiztheit oder Schlafproblemen. Schulische Anforderungen belasten vor allem Ältere.
Im internationalen Vergleich fällt auch auf, dass in Österreich relativ viele Elf- bis 13-Jährige sportlich aktiv sind, viele auf das tägliche Frühstück vor der Schule verzichten und mehr als in anderen Ländern im letzten Jahr wegen einer Verletzung medizinisch behandelt wurden. Vergleichsweise viele 15-jährige Österreicherinnen und Österreicher haben bereits Alkohol getrunken. Wie in den meisten anderen Ländern, ist Alkoholkonsum von 15-Jährigen auch bei in Österreich in finanziell bessergestellten Schichten stärker verbreitet.
Das Gesundheitsministerium wies letztlich darauf hin, dass die Coronavirus-Pandemie dazu beigetragen haben könnte, dass einige der genannten Ergebnisse aktuell nicht mehr gültig sind. Näheres werde u.a. die HBSC-Erhebung im Schuljahr 2021/22 zeigen.
Zusammenfassung
- Die Studie "Health Behaviour in School-aged Children" (HBSC) erfasst im Vier-Jahres-Rhythmus Daten zur Kinder- und Jugendgesundheit, aktuell liegen die Ergebnisse aus allen teilnehmenden Ländern für 2017/18 vor.
- Für Österreich erkennt Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne) den Trend, dass sich die heimischen Schüler gesünder ernähren, weniger rauchen oder Alkohol trinken als vor zehn Jahren.