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Neue Blutspende-Kampagne nach Rückgängen in Österreich

Einen Tag vor dem Start der Kampagne "Blut spenden - Leben retten" hat Michael Opriesnig, Generalsekretär des Österreichischen Roten Kreuzes (ÖRK), die Notwendigkeit für diese Aktion mit einem Einbruch beim Spendenaufkommen begründet. Der Rückgang sei zwar ein leichter, aber dennoch ein zusätzlicher zum gewohnten Urlaubseinbruch. Eine gemeinsam präsentierte Aktion mit der Gesundheitskasse (ÖGK) und dem ORF samt TV- und Radiospots soll potenzielle Spender motivieren.

Nicht nur in Wien sind die Blutspenden drastisch zurückgegangen, so hat sich etwa die Zahl der abgenommenen Vollblutspenden in Österreich in den vergangenen Monaten um fast vier Prozent verringert, nach Ende des Lockdowns 2020 sei jene der durchgeführten mobilen Blutspendeaktionen in Wien um fast 17 Prozent, in ganz Österreich um sechs Prozent gesunken. "Nie war und ist es einfacher ein Menschenleben zu retten", stellte der Internist und Vorsitzende des ORF-Gesundheitsbeirats, Siegfried Meryn, bei der Pressekonferenz am Donnerstag fest. Einmal den Arm ausstrecken und rund einen halben Liter der lebensrettenden Körperflüssigkeit abgeben. "Wir unterschätzen die Möglichkeit dieser Dreiviertelstunde", so der ORF-Mediziner und bezeichnete die Blutspende als ein "Zeichen gesellschaftliche gelebter Solidarität".

Rund 110 Menschen setzen dieses Zeichen täglich in der Blutspendezentrale für Wien, Niederösterreich und Burgenland im Wien-Wieden, berichtete ÖRK-Generalsekretär Opriesnig: "Jährlich spenden 211.000 Menschen ihr Blut", das höre sich wohl nach einer großen Anzahl an Spenden an, aber umgerechnet sind es lediglich 3,4 Prozent der möglichen Spender. Im Gegenzug werde alle 90 Sekunden eine Blutkonserve verabreicht, sie sei ein "lebensnotwendiges Medikament, etwa für krebskranke Kinder, oder auch nach einer Operation" - und jeder von uns sei ein potenzieller Empfänger.

Opriesnig resümierte über das Spendenkaufkommen seit dem Beginn der Corona-Pandemie, dass trotz der Lockdowns hier eine ungeheure welle der Solidarität zur verzeichnen gewesen wäre: "Es gab kaum Einbrüche, obwohl viele Aktionen nicht möglich waren", sagte er unter Hinweis auf Spendenaktionen in Firmen. Im Gegensatz die aktuelle Situation, deren Ursachen Opriesnig in der sich möglicherweise durchschlagenden "Coronamüdigkeit" begründet sah: "Wir haben den Menschen sehr viel abgefordert in den vergangenen eineinhalb Jahren".

Ab morgen, Freitag, sollen die drei TV-Spots und ihre äquivalente Radioversionen für einen Umschwung sorgen. Unter dem Motto "Gib dein Bestes - Blutspenden gehen und Leben retten" erzählen drei Protagonisten jeweils, warum eine Blutspende ihr Leben gerettet hat: eine Mutter wie eine rechtzeitige Blutkonserve ihre an Blutanämie leidende Tochter gerettet hat, Philipp spricht von seinem Unfall, bei dem ohne Blutspenden ein Bein amputiert hätte werden müssen, und die junge Sarah, wie sie als Kind durch die Spenden Blutkrebs überlebt hat. Drei Wochen lang werden die Spots im ORF zu sehen und in den Radiosendungen zu hören sein. Generaldirektor Alexander Wrabetz unterstrich dabei, dass es "der ORF stets als Aufgabe gesehen hat bei wichtigen gesellschaftliche anliegen gemeinsam mit NGOs oder öffentlichen Institutionen tätig zu werden". Man werde das auch in Zukunft unter der neuen Geschäftsführung fortsetzen, ließ Wrabetz wissen.

Der dritte Partner der Aktion, die Österreichische Gesundheitskasse (ÖGK), stellt für die Spender unter anderem ihre zentralen Einrichtungen in den Landeshauptstädten und jene in 22 Bezirkshauptstädten zur Verfügung. Denn: "Covid brachte auch eine Instabilität der Örtlichkeiten", wie ÖGK-Chefarzt Andreas Krauter feststellte.

(S E R V I C E - Termine und Infos sind unter gibdeinbestes.at und gesundheitskasse.at)

ribbon Zusammenfassung
  • Einen Tag vor dem Start der Kampagne "Blut spenden - Leben retten" hat Michael Opriesnig, Generalsekretär des Österreichischen Roten Kreuzes (ÖRK), die Notwendigkeit für diese Aktion mit einem Einbruch beim Spendenaufkommen begründet.
  • Der Rückgang sei zwar ein leichter, aber dennoch ein zusätzlicher zum gewohnten Urlaubseinbruch.
  • Drei Wochen lang werden die Spots im ORF zu sehen und in den Radiosendungen zu hören sein.