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Schüsse in Brigittenau: Todesursache steht fest

Nach dem tödlichen Schuss durch eine Polizeiwaffe in Wien-Brigittenau in der Nacht auf Donnerstag sind am Freitag weitere Details bekannt geworden. Das Motiv ist unterdessen weiter völlig unklar.

Demnach hätte der 39-Jährige durchaus mit der Waffe schießen können. Laut Polizei handelte es sich um einen Nachbau einer AK47, die der Mann legal besessen hätte, und die schussfähig gewesen wäre.

Nach vorläufigem Obduktionsergebnis war der Schuss der Polizei Grund für den Tod des Mannes, sagte Sprecher Mattias Schuster.
Bei der angeordneten Autopsie wird dann auch ein toxikologisches Gutachten durchgeführt, um zu klären, ob der Österreicher alkoholisiert war oder unter Drogeneinfluss stand.

Video: Bewaffneter Mann in Wien erschossen

Zudem werden Ermittlungen zum Schusswaffengebrauch von der Ermittlungs- und Beschwerdestelle Misshandlungsvorwürfe des Bundesamts zur Korruptionsprävention und Korruptionsbekämpfung (BAK EBM) in Zusammenarbeit mit der Staatsanwaltschaft Wien geführt.

Mann zielte auf Polizisten

Der Mann wurde tödlich verletzt, nachdem er mehrfach die Langwaffe auf die Exekutive gerichtet hatte, zunächst bei der Wohnungstür, dann vom Balkon aus.

In beiden Fällen gab die Polizei Schüsse ab, bei der Tür wurde der 39-Jährige nicht getroffen, der Schuss Richtung Balkon war tödlich. Der Mann schleppte sich noch schwer verletzt in die Wohnung und starb.

Drohte mit Waffe, dann fiel der erste Schuss

Die Einsatzkräfte wurden am späten Mittwochabend von zahlreichen Anrainern informiert, dass sich auf der Straße im Bereich des Kapaunplatzs ein mit einem Messer bewaffneter Mann aufhalten würde. Als die Polizei eintraf, flüchtete der Mann in seine Wohnung.

Die Beamten liefen daraufhin in den dritten Stock des Mehrparteienhauses, wo sich die Wohnung des Mannes befand. Die Polizisten versuchten, mit dem Verdächtigen Kontakt aufzunehmen. Da riss er plötzlich die Tür auf und drohte zum ersten Mal mit der Langwaffe.

Zu diesem Zeitpunkt gaben die Einsatzkräfte einen ersten Schuss ab, "da sich für die Beamten die Situation vor Ort als lebensbedrohlich darstellte", erläuterte die Polizei. Dieser Schuss dürfte den Verdächtigen verfehlt haben. Der Mann zog sich in die Wohnung zurück.

Am Balkon getroffen

Er dürfte dann die Beamten im Innenhof entdeckt haben, die sich dort zur Außensicherung positioniert haben, sagte Polizeisprecher Schuster. Erneut zielte der Bewaffnete - diesmal vom Balkon aus - auf die Beamten, die aufgrund der Gefährdung auch für unbeteiligte Passanten wiederum Schüsse in seine Richtung abgaben.

Dabei dürfte zumindest ein Schuss den Mann getroffen haben. Er schleppte sich schwer verletzt in die Wohnung. Daraufhin stürmte die Polizei die Wohnung und fand den Verdächtigen leblos vor. Ein Notarzt konnte letztlich nur mehr seinen Tod feststellen. Das Motiv ist völlig unklar.

ribbon Zusammenfassung
  • Ein 39-jähriger Mann wurde in Wien-Brigittenau von der Polizei tödlich getroffen, nachdem er eine schussfähige Nachbau-AK47 auf die Beamten gerichtet hatte.
  • Die Polizei schoss zuerst an der Wohnungstür und später vom Balkon aus auf den Mann; der Schuss vom Balkon war laut vorläufigem Obduktionsergebnis todesursächlich.
  • Ein toxikologisches Gutachten soll klären, ob der Mann unter Alkohol- oder Drogeneinfluss stand, während BAK EBM und die Staatsanwaltschaft Wien den Schusswaffengebrauch untersuchen.