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Nach Tod eines Babys in Salzburg: 16 Jahre Haft für Mutter

Nach dem Tod eines sieben Wochen alten Säuglings, der im Oktober in Salzburg an einem Schütteltrauma gestorben war, wurde die Mutter zu 16 Jahren Haft verurteilt. Der Vater erhielt zwölf Jahre Haft wegen fortgesetzter Gewaltausübung durch Unterlassung.

Die 20-jährige Mutter erhielt am dritten Prozesstag wegen Mordes und fortgesetzter Gewaltausübung 16 Jahre unbedingte Haft. Sie hat ihren sieben Wochen alten Sohn im Oktober 2022 zu Tode geschüttelt, so das nicht rechtskräftige Urteil. Sie werde zudem in einem forensisch-therapeutischen Zentrum untergebracht.

Der 25-jährige Vater bekam wegen fortgesetzter Gewaltausübung durch Unterlassung sowie wegen Körperverletzung mit tödlichem Ausgang durch Unterlassung zwölf Jahre unbedingte Haft. Ein Gutachten ergab, dass der Säugling an massiven Gehirnverletzungen verstarb. 

Verletzung der Fürsorgepflicht

Laut Anklage habe die 20-Jährige ihr Kind gehasst und überhaupt kein Kind - schon gar keinen Sohn - gewollt. Darüber hinaus sei sie eine Sadistin mit Gewaltfantasien, die weiterhin gefährlich sei und therapiert werden müsse. Zu einem ähnlichen Beschluss kam vor Prozessbeginn auch ein Gutachter, die Frau habe eine schwerwiegende psychische Störung. Dass sie zudem zur Tatzeit unter 21 Jahre alt war, wertete das Geschworenengericht als Milderungsgrund.

Zu Prozessbeginn hatten die Eltern einander noch gegenseitig beschuldigt, am Dienstag legten sie aber Teilgeständnisse ab. Sie gaben an, ihre Fürsorgepflicht verletzt zu haben. Der 25-Jährige gestand eine Mitschuld ein. Er habe keinen Arzt gerufen, als er eine Misshandlung durch die Mutter beobachtet habe. Erst als der Bub leblos im Bett lag, verständigte er die Rettungskräfte. Für das Kind kam jede Hilfe zu spät.

Baby zu Tode geschüttelt

Laut Anklageschrift wurde der Bub am 22. Oktober sieben bis zehn Mal geschüttelt und auch geohrfeigt. Das Kind sei an den massiven Verletzungen der Hirnhäute und des Gehirns aufgrund von Sauerstoffmangel verstorben, führte Staatsanwältin Elena Haslinger aus. Dem Baby sei zudem über einen längeren Zeitraum, von Ende September bis 21. Oktober, Gewalt durch die Mutter angetan worden.

 

ribbon Zusammenfassung
  • Nach dem Tod eines sieben Wochen alten Säuglings, der im Oktober in Salzburg an einem Schütteltrauma gestorben war, wurde die Mutter zu 16 Jahren Haft verurteilt.
  • Der Vater erhielt zwölf Jahre Haft wegen fortgesetzter Gewaltausübung durch Unterlassung.