Mordanklage nach Tötungsdelikt im Salzburger Flachgau
Das Mordopfer und die Frau waren liiert, hatten aber eine Beziehungspause, in der es dann zu dem einmaligen Treffen zwischen dem Ungarn und der Henndorferin kam. Während der 34-Jährige offenbar ganz angetan von ihr war, wollte die Frau nach dem Date aber nichts mehr von ihm wissen. Er habe sie aber danach immer wieder angerufen oder über Kurznachrichten kontaktiert, zitierte Haslinger aus der Anklage. Eine Anzeige wegen Stalkings sei allerdings nicht erfolgt, die Frau habe dem Ungarn aber mehrmals mitgeteilt, dass er sie in Ruhe lassen solle.
Am 9. März gab der Ungar schließlich sogar seine Arbeit in Nordhessen auf und mietete sich in Henndorf in eine Ferienwohnung ein. Danach habe er das Paar laufend beobachtet, "er wusste also auch genau, wann sie in der Früh immer außer Haus gehen". Gut zwei Wochen später, am 27. März, kam es dann zur Bluttat. Gegen 5.30 Uhr suchte der 34-Jährige das Paar in seiner Wohnung in einem Mehrparteienhaus mitten in Henndorf auf. Dort sei es zunächst zu einer kurzen verbalen Auseinandersetzung gekommen, dann habe er das Opfer mit neun Messerstichen getötet. Das verwendete Küchenmesser hatte er mitgebracht, er ließ es am Tatort zurück.
Nachbarn im Haus hatten die Hilfeschreie der Frau gehört und alarmierten die Einsatzkräfte. Sanitäter und Polizisten versuchten noch, den 42-Jährigen zu reanimieren, der Notarzt konnte aber nur mehr dessen Tod feststellen.
Der Ungar floh nach der Tat, Beamte des Einsatzkommandos Cobra nahmen ihn jedoch vier Stunden nach der Tat in der nahe gelegenen Ferienwohnung fest. Davor fügte sich der Mann selbst noch Schnittverletzungen zu, die aber nicht lebensbedrohlich waren. Bei der polizeilichen Einvernahme gestand er die Tat.
Laut Gerichtspsychiater war der Angeklagte zum Zeitpunkt der Tat zurechnungsfähig. Eine schwerwiegende psychische Störung liege nicht vor. Der Ungar ist bisher unbescholten. Ein Prozesstermin steht noch nicht fest.
Zusammenfassung
- Nach einem Tötungsdelikt im März in Henndorf am Wallersee hat die Staatsanwaltschaft (StA) Salzburg nun gegen den mutmaßlichen Täter, einen 34-jährigen Ungarn, Mordanklage erhoben.
- Das Mordopfer und die Frau waren liiert, hatten aber eine Beziehungspause, in der es dann zu dem einmaligen Treffen zwischen dem Ungarn und der Henndorferin kam.
- Nachbarn im Haus hatten die Hilfeschreie der Frau gehört und alarmierten die Einsatzkräfte.