Mittelmeer-Temperaturen nähern sich Rekordwerten von 2023
Damit ist das Mittelmeer im zweiten Jahr in Folge heißer als 2003, als der vorherige Rekordwert gemessen worden war. Am 23. August 2003 lag der Durchschnittswert damals bei 28,25 Grad. Örtlich wurden seit Anfang August dieses Jahres auch Wassertemperaturen von über 30 Grad gemessen, unter anderem in Monaco, Korsika und in der Nähe der spanischen Stadt Valencia. Besonders bemerkenswert sei, dass die Hitzeperioden inzwischen über lange Zeit andauerten, erklärte ICM-Forscher Justino Martinez der Nachrichtenagentur AFP.
Das Mittelmeer wird vom Weltklimarat als ein "Hotspot" des Klimawandels bezeichnet. "Seit den 80er-Jahren durchlaufen die maritimen Ökosysteme des Mittelmeers einen drastischen Wandel, mit einem Rückgang der Artenvielfalt und der Ankunft invasiver Arten", schrieben die Experten. Dem Weltklimarat zufolge könnten bis 2060 20 Prozent der für die Fischerei genutzten Fischarten und wirbellosen Tiere im östlichen Mittelmeer aussterben, wenn die globale Erwärmung nicht auf 1,5 Grad im Vergleich zur vorindustriellen Zeit begrenzt wird.
Laut einer Analyse des Forschungsnetzwerks World Weather Attribution (WWA) wäre die aktuelle Hitzewelle im Mittelmeer ohne den menschengemachten Klimawandel "praktisch unmöglich". Außerdem sorge der Klimawandel generell dafür, dass Hitzewellen heißer und länger geworden seien und öfter aufträten.
Zusammenfassung
- Die Temperatur des Mittelmeers hat am Sonntag mit 28,67 Grad fast den Rekordwert von 28,71 Grad aus dem Juli 2023 erreicht.
- Örtlich wurden seit Anfang August Wassertemperaturen von über 30 Grad gemessen, unter anderem in Monaco, Korsika und in der Nähe von Valencia.
- Der Weltklimarat bezeichnet das Mittelmeer als Hotspot des Klimawandels und warnt vor einem Rückgang der Artenvielfalt und dem Aussterben von 20 Prozent der Fischarten bis 2060.